Unser Bild zeigt die nicht ganz komplette Crew der geehrten Mitglieder. Foto: Fotos: Ranft

Verein: Narrenzunft Ergenzingen hat das Beste aus der Coronazeit gemacht / Hoffnung auf 2022

Die schwäbisch-alemannische Fasnet lässt sich im Ort nicht unterkriegen, das Gegenteil ist der Fall. Gemessen an der Zahl der Mitglieder (128), die an der sonntäglichen Hauptversammlung in der Breitwiesenhalle zugegen waren, sehnen sich die Narren die "fünfte Jahreszeit" geradezu herbei.

Rottenburg-Ergenzingen. Zunftmeister Lukas Schäfer verwies dann darauf, dass man sich 2021 gerne eine andere Fasnet gewünscht hätte. Auch die Schlachtplatte sei seitens der Stadt abgesagt worden – und überhaupt habe die Kooperation mit letzterer zu wünschen übrig gelassen, währenddessen die Zunft von der Ortsverwaltung immer unterstützt worden sei.

"Fasnet in der Stub" – digital, per Flashmob oder mit Video

Letztlich habe man "Fasnet in der Stub" praktiziert, digital, per Flashmob und mit Videos. Als Höhepunkte hob er die Messe der Narren mit dem Radiosender SWR 4 und den digitalen Brauchtumsabend heraus. Gemessen an dem was möglich gewesen sei, habe man trotz aller Unzulänglichkeiten eine tolle Fasnet erleben dürfen.

Da der Zunftmeister schon das Meiste vorweggenommen hatte, verfuhr Schriftführer Daniel Künnert getreu dem Motto: "In der Kürze liegt die Würze" und ergänzte lediglich Details. Kassierer Jörg Bieger, der an diesem Abend aus privaten Gründen nicht mehr kandidierte, verwies auf coronabedingten Einbußen im Jahr 2020 von rund 17 000 Euro und verschiedene Investitionen, die man noch tätigen müsse, um das Zunftheim wieder auf Vordermann zu bringen. Die Zunft stehe finanziell auf gesunden Füßen, müsse aber auch künftig weitere Aktionen starten, dass das auch so bleibe. "Kleinvieh mache eben auch Mist", so sein Argument.

Die Berichte aus den einzelnen Narrengruppen waren ein Spiegelbild dessen, was die Saison eben hergab. Trotzdem klang dabei heraus, dass der Spaß, den man hatte, die "Corona–Trübsal" überwog. Ein dickes Dankeschön für das Engagement und die tollen Ideen, die die Mitglieder an den Tag gelegt hätten, gab es von Ortsvorsteherin Daniela Quintana Leiva.

Die anschließenden Wahlen gingen schnell über die Bühne. Zur neuen Kassiererin wurde Neumitglied Jana Baur gewählt. Baur, die beruflich aus dem Finanzsektor kommt, hatte bereits im Vorfeld der Versammlung grünes Licht signalisiert. Als neue Häswartin erhielt Evi Schäfer das Vertrauen der Mitglieder und Lena Maier wird künftig für die Tanzgarden zuständig zeichnen. Ansonsten wurden alle zur Wahl stehenden "Funktioniere" für zwei weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Lediglich der Posten des Hausmeisters für das Zunftheim blieb an diesem Abend vakant.

Die Zukunft betreffend teilte Zunftmeister Lukas Schäfer mit, dass sich die Narren am Herbstmarkt und am Weihnachtsmarkt beteiligen werden und dass auch eine Weihnachtsfeier stattfinde. Ansonsten stehe die Narrenzunft für die fünfte Jahreszeit "Gewehr bei Fuß". Alles andere wäre auch verwunderlich gewesen, denn dass seitens der Vereinigung südwestdeutscher Narrenvereinigungen und Verbände längst bei der Landesregierung "getrommelt" wurde, dürfte dem Zunftmeister wohl bekannt gewesen sein.

Runder Tisch der Narren mit Minister Luchta soll bald folgen

Dort soll es mit Minister Lucha möglichst im Oktober noch einen runden Tisch geben, an dem die Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft teilnehmen werden. Am runden Tisch sollen dann gemeinsam Konzepte erarbeitet werden, wie die Fasnet 2022 stattfinden kann. Denn dass sie stattfindet, ja stattfinden muss, darüber sind sich die Narren landauf landab, einig.

So gesehen ist vorstellbar, dass das Programm 2022, das von Lukas Schäfer vorgestellt wurde, den Ablauf der "Kleinpariser" Fasnet im Allgemeinen widerspiegelt.

Ehrungen zu Hauf gab es bei der Hauptversammlung der Narrenzunft. Für 50 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden mit dem Narrenorden in Gold ausgezeichnet: Willi Kleindienst, Alwin Renz und Karl Baur. Für 40-jährige aktive Vereinstreue mit dem Orden in Silber: Bruno Grammer, Katharina Grammer und Arnold Scherer.

Zu Obernarren infolge 40-jähriger Aktivitäten wurden ernannt: Hella Brukner, Uwe Haber, Bärbel Martensen, Martin Martensen und Elke Heumesser. Für 25-jährige fördernde Mitgliedschaft erhielten den Orden in Bronze: Rene Bernhard, Anke Breining, Alexander Clausen und Jens Kleindienst.

Den Orden in Silber für 25 jährige Aktivitäten erhielten: Veronika Fernath, Ingrid Kalbacher, Stefanie Kohlstetter, Sabine Müller, Dietmar Nast, Christina Renz, Tobias Schäfer, Nadine Schweinbenz, Michael Storz und Armin Geke. Für zehnjähriges aktives Mitwirken ging der Orden in Bronze an: Alina Belthle, Lukas Geke, Martina Jost, Julia Nisch, Maren Wagner, Markus Wagner und Daniel Widmann.

Für zehnjähriges Mitwirken im Narrenrat wurden Daniel Martensen und Achim Kittel ausgezeichnet. Zum Ehrenmitglied der Narrenzunft wurde Silvia Marks ernannt.