Vor einer ungewissen Zukunft stehen die jungen Kartfahrer des ADAC-Ortsclubs Ergenzingen. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Motorsport: VVS-Beitritt könnte Parkplatzbedarf erhöhen / Ortsgruppe hat Geld in Areal investiert

Der Kartlauf des ADAC-Ortsclubs Ergenzingen machte es deutlich: Der Motorsport steht insbesondere bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs. Die Motorsportgeräusche werden aber nicht überall gerne gehört.

Rottenburg-Ergenzingen. Vor allen Dingen nicht bei unmittelbaren Anliegern. Zwar ist das Kart-Gelände im Westen des Ergenzinger Bahnhofs von Bäumen umgeben, aber diese schlucken eben nur ein Teil der aufkommenden Motoren- und Reifengeräusche.

Mehrfach gab es deshalb schon Beschwerden und mehrfach saßen die Verantwortlichen des ADAC mit Ortsvorsteher Reinhold Baur zusammen. Fazit: Trainiert werden darf nur noch eingeschränkt und zwar Samstags von 9 Uhr bis 14 Uhr. "Das ist zwar nicht optimal, aber immerhin noch besser als gar nichts", so der Vorsitzende des ADAC-Ortsclubs, Hans Nisch. "Wir sind in der glücklichen Lage, fünf neue Nachwuchsfahrer zu haben", sagt er und weiter: "Insgesamt sind es jetzt neun ›Piloten‹, die sich die fünf Stunden an den Samstagen teilen müssen."

Zukunftsängste um seine Kartläufe hat Nisch zwar nicht, aber er weiß auch was blühen könnte, wenn der Ergenzinger Wunsch, dem Stuttgarter Verkehrsverbund beizutreten, sich erfüllen würde. Dann käme es vermutlich zu steigenden Pendlerzahlen, was im Umkehrschluss zu weiterem Parkplatzbedarf führen könnte. Diese Parkplätze würden dann wohl oder übel auf dem bisherigen Trainingsareal des ADAC-Ortsclubs entstehen. Dieses Gelände gehört ohnehin der Stadt. "Dann stünde die Zukunft unseres Vereins auf dem Spiel", sagt Nisch, zumal der Kartsport tragendes Element sei.

Er verwies auch auf die Tatsache, dass der Verein nicht nur a ls Nutzer auftrete, sondern auch Einiges an Geld investiert habe. Mit 12 000 Euro hätten die drei Fertiggaragen zu Buche geschlagen, die der Ortsclub neben dem Trainingsgelände erstellt habe, dazu komme noch ein Werkstattcontainer, in welchem die "Schrauber" bei Bedarf die Karts reparieren könnten. Einmal davon abgesehen, dass in Ergenzingen weit und breit kein anderes Trainingsgelände zur Verfügung stehe, so Nisch, könne man die Garagen und den Container nicht einfach umsetzen. "Dann haben wir am Schluss nur noch Schrott davon übrig", sagt der Vorsitzende. Letztlich, auch das dürfe man wissen, habe der Verein zu OB Tappesers Zeiten 12 000 Euro in die Asphaltdecke des hinteren Bahnhofareals investiert. Nisch meint aber auch: "Wir lamentieren jetzt nicht groß rum, sondern lassen einfach alles auf uns zukommen."

Einstweilen dürfen sich Ergenzingens "ADAC-ler" auf den 16. November dieses Jahres freuen. Da findet nämlich in der Breitwiesenhalle die große Abschlussveranstaltung des Alb/Donau/Schwarzwald–Pokals statt "und da bieten wir ein tolles Programm", so der Vorsitzende.