Gemessen an den Besuchern im großen Festzelt war auch das 48. Volksfest im Gäu ein Volltreffer. Foto: Ranft

Bei feierlichen Rahmenprogramm unterhält Besucher. Red Bull Salzburg sichert sich Turniersieg. Mit Video

Rottenburg-Ergenzingen - Das "Volksfest im Gäu" zog am Pfingstwochenende einmal mehr die Besucher an. Dafür sorgte ein ausgewogenes Programm, getreu dem Motto Fußball, Zeltbetrieb und Vergnügungspark. Eines geht bei der Großveranstaltung nicht ohne das Andere, und das ist schon seit 48 Jahren so.

. Los ging es insbesondere für die Jugend bereits am Freitagabend. Da sorgte die Kapelle "Allgäu Power" für musikalische Furore und brachte das durchweg in der Krachledernen oder im Dirndl erschienene Publikum binnen weniger Minuten stehend auf die Bänke. Zu vorgerückter Stunde war dann das Festzelt proppenvoll und das garantierte Stimmung pur. Dieser Abend wurde eindeutig zum Eldorado für die Männlichkeit, denn die Damen waren eindeutig in der Überzahl. Da geriet sogar noch TuS-Ehrenvorsitzender Manfred Schäfer, der wohl älteste Besucher an diesem Abend, ins Schwärmen und dachte an Willy Schneiders wohl berühmtesten Titel: "Man müsste noch mal zwanzig sein". Zeitweilig erinnerte dieser Abend noch an die 1970- und 80er-Jahre, als man im Gegensatz zu heute auch noch Fußballteams im Festzelt sah. Jedenfalls ließen es sich die Fußballer von Red Bull Salzburg und des TuS Ergenzingen nicht nehmen, natürlich bei alkoholfreien Getränken zumindest eine Zeit lang Zeltatmosphäre zu schnuppern.

Heimelig wurde es dann am Samstag. Der Kinder- und Seniorennachmittag, musikalisch umrahmt vom Musikverein aus Wolfenhausen, stand da auf der festlichen Tagesordnung. Die zahlreich erschienen älteren Mitbürger erlebten Blasmusik vom Feinsten und ein buntes Bühnenprogramm von "Kristinas kleiner Tanzschule" welches am Beifall gemessen, den Gefallen der Besucher fand. Am Abend wurde es dann typisch Schwäbisch. Wer wollte, konnte den kulinarischen Köstlichkeiten der schwäbischen Küche frönen und sich dann gestärkt der "Schwoba Komede" widmen, die ab 20.30 Uhr den Besuchern im nicht ganz vollen Festzelt geboten wurde. Dass der Turn- und Sportverein in diesem Jahr schwäbische Comedy bot, war sicherlich nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass der Samstagabend, egal was man auch bot, nie zum richtigen Renner wurde. Also versuchte man es einmal mit der "Kehrwocha Mafia", den im Gäu bestens bekannten "Hillu’s Herztropfa" und "Alois und Elsbeth Gscheidle".

Kurzum, es ging auf der Bühne typisch schwäbisch zu, manches mal etwas derb, mit honorigen Zwiegesprächen und guter Unterhaltung. Den Besuchern, die sich für diesen Abend entschieden hatten, gefiel das Programm und das war letztlich die Hauptsache.

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen von zwei Musikgruppen, die schon lange Jahre ein volles Festzelt garantierten und auch dieses Mal das hielten, was man von ihnen erwartete. Ab elf Uhr wurde da gute Unterhaltung, unter anderem auch im böhmisch-mährischen Sound von den Randen-Musikanten geboten, die zum 26. Mal in Ergenzingen gastierten. Tracht und Dirndl zählten an diesem Tag nicht zu den überwiegenden Outfits, aber der Ergenzinger Jugendclub "Treffle" feierte seinen 20. Geburtstag durchweg in der "Krachledernen", und das kräftig.

Das umfangreiche Repertoire der Kapelle, die sich auch unter die Besucher mischte, trug ein Übriges mit zur guten Stimmung im proppenvollen Festzelt bei, in dem bereits zur Mittagszeit Platzmangel herrschte. Der Sonntagabend blieb traditionsgemäß der "Joe Williams-Band" vorbehalten, die auch in diesem Jahr die Besucher im ausverkauften Festzelt in Hochstimmung versetzte.

Blasmusik war auch am Pfingstmontag angesagt. Zum verlängerten Frühschoppen von der Gruppe "Honk & Blow" des Bierlinger Musikvereins, die zusammen mit ihrem Conferencier "Jango" für Stimmung sorgte, bevor die "Lausbuba" aus Bondorf den Schlussakkord einläuteten.

Zum Schluss schwappte noch eine Negativ-Meldung über das Verhalten der VfB-Delegation in das Festzelt. Diese hatte am Pfingstsonntag das Mittagessen bei Chefkoch Bernhard Baur für 12.15 Uhr bestellt, traf aber früher ein und musste daher einige Minuten warten. Das missfiel offensichtlich, und die Stuttgarter hatten es auf einmal sehr eilig, was zur Folge hatte, dass die halb leer gegessenen Teller stehen blieben. Ansonsten hatten für einen reibungslosen Ablauf dieser Großveranstaltung am Pfingstwochenende an die 400 ehrenamtliche Helfer gesorgt.