Flash-Mob: Zum Ausklang der Projektwoche und des Schulfests wurde getanzt. Foto: Susanne Conzelmann

Die Schülerinnen und Schüler der Truchtelfinger Rossentalschule waren in ihrer Projektwoche auf Entdeckungstour durch die ganze Stadt.

Die Rossentalschule mag den Landkreis und nicht die Stadt zum Träger haben – dennoch verstehen sie, ihr Kollegium und ihre Schüler sich als Teil Albstadts. Im Jahre des Stadtjubiläums lautete das Thema ihrer Projekttage folgerichtig „Albstadt entdecken und erleben“ und das Motto „Raus aus der Schule – rein nach Albstadt“.

 

Die Ausgangssituationen waren dabei recht unterschiedlich – die einen Schüler erhalten von Haus aus kaum Gelegenheit, ihre Heimatstadt zu entdecken, andere kennen ihre Lieblingsspielplätze, die bevorzugten Einkaufsmöglichkeiten ihrer Eltern oder den Jugendtreff Tailfingen ganz genau. Mit letzterem unterhält die Rossentalschule seit diesem Schuljahr eine Kooperation; zwei ihrer Schüler arbeiten dort sogar ehrenamtlich mit, sehr zur Freude von Sebastian Conzelmann, dem Inklusionsbeauftragten des Kinder- und Jugendbüros Albstadt.

Ihre vielfältigen Entdeckungen präsentierten die Schülerinnen und Schüler beim gut besuchten Schulfest. Jedem Klassenzimmer war ein Ortsteil zugeordnet: Im Raum „Burgfelden“ wurden die Wanderungen der Berufsschulstufe dokumentiert, in „Pfeffingen“, dem Ortsteil mit den vielen Obstwiesen, wurden kostenlose Milchshakes kredenzt. Speisen und Getränke aller Art servierte in der Mensa alias „Margrethausen“ der Club Handicap, der seit Jahren die Bewirtung bei den Frühlingsfesten der Schule übernimmt.

Der Turnraum hieß „Onstmettingen“

Der Turnraum hieß „Onstmettingen“ und wartete mit einer Bewegungslandschaft am Albtrauf auf – es ging über Stock und Stein, und der Zollerblick war natürlich auch geboten. In Albstadt, das hatten die Exkursionen gelehrt, geht es ständig bergauf und bergab – und es gibt „so viele Kreisverkehre“.

Schicker Schnurrbart: Schminken gehörte auch zum Angebot Foto: Susanne Conzelmann

Das Exkursionsprogramm beinhaltete auch ein ÖPNV-Training; viele Wege, vor allem im Talgang, wurden mit dem Bus zurückgelegt: Selbst Tickets zu kaufen und sie dann sicher aufzubewahren ist kleiner, aber wichtiger Schritt auf dem Weg zum großen Ziel, das an der Rossentalschule „ Selbstständig leben können“ lautet.

Und so entdeckten die Schüler Albstädter Besonderheiten wie das Alb-Aquarium, den Kräuterkasten und das Wildschweingehege, aber auch Alltägliches wie Kirchen, Polizeistationen und – ganz wichtig für manche – Fastfood-Restaurants. Auch ihre eigenen Wohnhäuser suchten sie auf, um sich davor zu fotografieren.

Den Bürgermeister mit Fragen gelöchert

Die älteren Jugendlichen absolvierten eine historische Stadtführung in Ebingen und besuchten Bürgermeister Steve Mall im Rathaus. Wie die Gemeinderäte nahmen sie in den Sesseln im großen Sitzungssaal Platz, und Mall stand ihnen Rede und Antwort auf ihre Fragen: Wie wird man Bürgermeister, und was hat man als solcher zu tun? Was unternimmt man gegen Kriminalität? Weshalb wird alles so teuer? Und vor allem: Warum werden FSJ-Kräfte nicht besser bezahlt? – derzeit ist die stetig wachsende Schule wieder auf der Suche nach Freiwilligen für das kommende Schuljahr.

Dass dieses soziale Jahr für alle Seiten ein Gewinn ist, zeigte sich beim abschließenden Flash-Mob „Sofia“. Dort erlebten Kinder, Eltern, Geschwister, Lehrer und Betreuer beim Tanzen ihre Schule als fröhliche Gemeinschaft.