Rosi Mittermaier in Innsbruck im Jahr 2016 (Archivbild) Foto: dpa/Angelika Warmuth

Die Skirennläuferin Rosi Mittermaier ist mit 72 Jahren gestorben. Die zweimalige Olympiasiegerin blieb zeitlebens eine bodenständige Frau – trotz des Medienrummels auch nach ihrem offiziellen Karriereende.

Die deutsche Ski-Ikone Rosi Mittermaier ist tot. Dies teilte ihre Familie am Donnerstag mit. Die frühere Skirennfahrerin und zweimalige Olympiasiegerin sei am Mittwoch „nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen“. Die Mutter des früheren deutschen Ski-Stars Felix Neureuther wurde 72 Jahre alt.

Mittermaier hinterlässt ihren Mann Christian Neureuther (73), ebenfalls früherer Skirennläufer, die gemeinsamen Kinder Ameli (41) und Felix Neureuther (38) sowie die Enkelkinder. Sohn Felix fuhr als Slalomspezialist mehrere WM-Medaillen ein und beendete seine aktive Karriere vor knapp vier Jahren. Tochter Ameli arbeitet als Modedesignerin.

Mittermaier holte 1976 Gold

Mittermaier debütierte in der Saison 1966/1967 international, ihr erfolgreichster Winter sollte zehn Jahre später folgen. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann sie Gold in der Abfahrt und im Slalom, zudem Silber im Riesenslalom.

Diese Erfolge zählten damals gleichzeitig als WM-Medaillen, die Alpinen Skiweltmeisterschaften waren in die Winterspiele integriert. Hier gewann Mittermaier auch den Titel in der nichtolympischen Kombination. Zudem holte sie in diesem Winter den Sieg im Gesamtweltcup, am Saisonende trat Mittermaier im Alter von 25 Jahren zurück.

27.000 Briefe in einem Monat

Die bodenständige Oberbayerin wurde als „Gold-Rosi“ bekannt und war nach Olympia quasi ein Popstar. „In meinem Elternhaus war ein ganzes Zimmer voll mit Post und Paketen. In einem Monat sind 27.000 Briefe gekommen, das hat uns der Postbote erzählt, der ist total narrisch geworden, weil er die ganze Flut rauf auf die Winklmoosalm bringen musste“, erinnerte sich Mittermaier anlässlich ihres 70. Geburtstags.

Sie liebte das Skifahren. „Das reine Skifahren ist für mich immer noch das Schönste, was es gibt und wo mir immer das Herz aufgehen wird“, sagte die Alpin-Ikone, die sich aber selbst nicht auf die Leistungssportlerin von damals reduzieren lassen wollte.

Dafür hatte sie in ihrem Leben zu viele andere Ziele erreicht. Als Werbebotschafterin etwa bereiste sie die Welt. Mit ihrem Mann, dem früheren Skirennfahrer Christian Neureuther, gründete Mittermaier in Garmisch eine Familie. Sohn Felix wurde später der erfolgreichste deutsche Rennfahrer der Weltcup-Geschichte.