Vor dem Balinger Amtsgericht ist ein Mann aus Rosenfeld angeklagt. Der Vorwurf: Geldwäsche in zwei Fällen. Am Telefon gab er sich als Polizist aus, der vor betrügerischen Bankmitarbeitern warnte – dabei betrog er selbst.
Abgesehen von wenigen Angaben zur Person bleibt der Angeklagte, Jahrgang 1986, deutscher Staatsangehöriger, wegen Vermögensdelikten vorbestraft, während der Verhandlung stumm. Mit zwei Aktionen einer Diebesbande, deren Kontakte bis in die Türkei reichen, wird er laut Anklage in Verbindung gebracht: In Löffingen und Neckargemünd wurden ein Oberarzt und eine ältere Dame von falschen Polizisten zur Herausgabe von Bargeld und EC-Karten gedrängt; im ersten Fall wurden mindestens 43 000 Euro übergeben, im zweiten 10 000 Euro. Darüber hinaus wurden auch mit den EC-Karten Barbeträge von verschiedenen Geldautomaten abgehoben. Das Geld sei, so der Vorwurf, von einem Mitglied der Bande, einem Mann, der mittlerweile rechtskräftig verurteilt ist, dem jetzt Angeklagten übergeben worden sein. Der wiederum soll es an seinen Schwager in der Türkei geschickt haben.