Tafeln informieren über die heimischen Produkte. Foto: Reich

So unterschiedlich wie die Landschaft im Zollernalbkreis ist, so unterschiedlich sind auch die Kulturformen in der Region. Um dies anschaulich zu machen, haben der Kreisbauernverband Zollernalb und das Landwirtschaftsamt Balingen in Rosenfeld einen landwirtschaftlichen Infopfad eingerichtet.

Rosenfeld - Die Landschaft im Zollernalbkreis ist mehrheitlich vom Ackerbau geprägt. Doch was ist das eigentlich alles, was da auf den landwirtschaftlichen Flächen wächst und blüht? Viele kennen die heimischen Kulturpflanzen gar nicht mehr. Das hat der Kreisbauernverband zum Anlass genommen, um einen Infopfad im Bereich Bickelsberg, Leidringen und Brittheim auszuschildern.

Die Tafeln erklären Interessantes und Wissenswertes zu Pflanzen wie Hafer, Mais und Dinkel. Dass Gerste im Nachbarort zu Bier verarbeitet wird, ist längst nicht jedem bekannt, ebenso wenig, dass aus heimischem Raps Öl und Tierfutter gemacht wird.

Landwirte mit im Boot

"Drei Viertel des Landkreises sind grün", sagt Jana Kleen, die Leiterin des Landwirtschaftsamts des Zollernalbkreises. Sie hat den Pfad mit koordiniert, ebenso wie Kreisobmann Alexander Schäfer. Mit im Boot, ganz klar: die Landwirte. Sie haben die Schilder aufgestellt, die der Kreisbauernverband finanziert hat.

Der Mais, der im Zollernalbkreis angebaut wird und der auf dem Infopfad als "Futter am Stiel" beworben wird, dient einerseits als Tierfutter und wird andererseits in einer der 16 Biogasanlagen im Kreis in Energie umgewandelt. Apropos Tierfutter: Früher wurde das Gras im Kreis gemäht und an die Kühe verfüttert. Doch die Viehzucht ist in den vergangenen Jahrzehnten im Zollernalbkreis stark zurückgegangen, weshalb das Futter nun in andere Regionen verkauft wird. "Ein kleiner Exportschlager des Zollernalbkreises ist das Heu", sagt Martin Zaiser, der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes.

Die Idee für den landwirtschaftlichen Infopfad sei nicht neu, sagt Zaiser. Bereits vor 40 Jahren gab es bundesweit "Grüne Pfade", die die Bevölkerung über die Herkunft der heimischen Lebensmittel informiert haben. Nun hat der Kreisbauernverband Zollernalb die Idee neu aufgegriffen und hofft, dass dadurch auch Kinder wieder lernen, dass Brot aus Getreide besteht, das auf dem Acker wächst und nicht im Backofen im Supermarkt.