Nachdem der Gemeinderat einen Zuschuss gewährt hat, hat der Verein zur Förderung Rosenfelds mit Instandsetzungsarbeiten am Zwingerturm begonnen. Foto: Merk

Historisches Bauwerk aus dem Jahr 1479 wird außen saniert. Treppe im Innern geplant.

Rosenfeld - Ein rotes Silo zeigt es: Am Zwingerturm an der Nordwestecke der Rosenfelder Altstadt wird gebaut. Der Verein zur Förderung Rosenfelds lässt das Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert instandsetzen.

Elf Jahre lang haben der Vereinsvorsitzende Walter Moser und sein Stellvertreter Hans Leidig Überzeugungsarbeit geleistet, damit das Relikt der Stadtbefestigung renoviert wird. Das Landesamt für Denkmalpflege hat einen Zuschuss von 34.900 Euro beigesteuert, und der Rosenfelder Gemeinderat hat im April mit 14 Stimmen gegen eine beschlossen, dem Verein 130.000 Euro aus der Stadtkasse zur Verfügung zu stellen.

Nach der Freude über diese gute Nachricht machten sich Moser, Leidig und die anderen Vereinsmitglieder alsbald ans Werk: Sie deckten das kegelförmige Dach ab und wechselten morsche Balken aus, bevor sie eine Abdichtfolie einbauten und die alten Ziegel wieder verlegten. Architekt Alfons Bürk, der das Projekt jahrelang vorangetrieben hatte, kletterte selbst aufs Gerüst und besorgte auch passenden Ersatz für ramponierte Dachziegel. Neu erglänzt die Wetterfahne aus Kupferblech, neu sind auch Dachrinnen und Regenrohre, damit das dicht am Turm angebaute Nachbarhaus keine Nässe abbekommt.

Die zugemauerten Schießscharten sind schon geöffnet und erhalten später eine Verglasung. Derzeit ist ein Handwerker damit beschäftigt, Schadstellen im Verputz mit neuem, passenden Material zu verschließen.

Doch das Interesse der Vereins zur Förderung Rosenfelds endet nach den Worten von Moser nicht mit der baulichen Wiederherstellung: Geplant sei, den Turm begehbar zu machen, etwa im Rahmen der Stadtführungen von Volker Seibel und Wolfram Fischer. Eine früher entfernte Decke und eine Treppe zur oberen Etage sollen eingebaut werden.

Deutlich ist zu sehen, dass der Turm früher offen war. Moser erklärt, warum: "So konnte der Rauch und Pulverdampf abziehen." Die heutige Mauer mit der Tür sei später eingefügt worden. Später nutzten Handwerker den Innenraum des Turms als Lager, und die Feuerwehr unterhielt dort lange ein Löschwasserreservoir.

Moser sagt, man habe die Spitze der Feuerwehr lange überzeugen müssen bis zum Verzicht auf diesen Behälter. Ersatz gibt es durch ein Reservoir nahe der Stadtkirche. Auch Kreisbrandmeister Stefan Hermann habe bescheinigt, dass im Falle eines Brandes genug Wasser für den "Erstschlag" zur Verfügung stehe. "Wir planen dort kein Vereinsheim", betont Moser. Der Raum sei auch nicht für Ausstellungszwecke geeignet angesichts der Auflagen für eine solche Nutzung. Die Stadtverwaltung habe aber signalisiert, sich finanziell auch am Innenausbau zu beteiligen.