Die Gelbbauchunke ist die einzige Unke, die auch in Baden-Württemberg vorkommen kann. Foto: Steffen

Natur: Der Nabu Rosenfeld gibt Einblick in Welt der Amphibien / Wenn die Gelbbauchunke flirtet

Rosenfeld. "Wissen Sie, wie eine Geburtshelferkröte ruft? Klingt fast wie ein Glöckchen oder?" Daher der Name "Glögglifrosch". So hat Nils Reiser vom Landratsamt Balingen noch vor der Coronakrise 15 Amphibieninteressierten verschiedener Generationen auf Einladung des Nabu Rosenfeld die Welt der Kriechtiere geschildert. Die Zuhörer bekamen eindrucksvolle Bilder zu sehen.

Kröten, Frösche und Unken (Froschlurche) sowie Salamander und Molche (Schwanzlurche) bilden zusammen die Klasse der Amphibien, also der Landwirbeltiere, die sich nur in Gewässern vermehren können. Baden-Württemberg beherbergt 19 der insgesamt 21 in Deutschland vorkommenden Amphibienarten, viele davon mit Gefährdungsstatus.

Im Zollernalbkreis sind mit einigen Besonderheiten wie der Kreuzkröte und dem Kammmolch immerhin 13 verschiedene Arten anzutreffen. Die ersten lassen sich ab Ende Februar voller Frühlingsgefühle aus ihren Winterquartieren locken und brechen zu ihren Laichgewässern auf.

"Sehen Sie, wie die Gelbbauchunke Sie anflirtet mit ihren Herzchenaugen? Sie ist unsere einzige Unke in Baden-Württemberg und kann gut und gerne 20 Jahre alt werden", so Reiser. Fasziniert vergaß sogar die jüngste Zuhörerin das Malen.

Was ein gutes Laichhabitat ausmacht, wurde gefragt. "Optimalerweise ist es fischfrei, gut besonnt, nicht zugewachsen und vor allem gut vernetzt mit anderen Lebensräumen wie totholzreichen Laubwäldern, Heuwiesen oder Hecken. Überhaupt ist der Erhalt und die Anlage verschiedenster Feuchtlebensräume eine der effektivsten Maßnahmen zur Förderung von Amphibien", so der Referent.

"Wenn Sie also in Ihrem Garten aktiv werden möchten, schaffen Sie bewusst trockene wie feuchte, wilde wie aufgeräumte Bereiche. Achten Sie außerdem auf Todesfallen wie Gruben und Schächte rund ums Haus – einfach engmaschig verschließen, mit Gaze", sagte Reiser.

Die Dünnhäuter freuten sich zudem, wenn die Hinweisschilder auf ihre Wanderrouten wahrgenommen würden – das bedeute: langsam fahren oder noch besser Alternativstrecken nutzen. Dann steht dem sommernachtswarmen "Froschgesang" nichts mehr im Wege.

Weitere Informationen: www.amphibienschutz.de