Ein Spaß für Jung und Alt: Der Rasentraktor wird kurzerhand zum Pisten-Zugfahrzeug umfunktioniert. Fotos: Stehle Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Not macht Heiligenzimmerner erfinderisch / Ski- und Schlittenfahren in Corona-Zeiten auf die etwas andere Art

Was macht man, wenn man Skifahren möchte, kein Lift läuft und der Fußanstieg zu anstrengend ist? Wie kann man Wintersport machen, wenn man die Touristenmagnete auf der Alb und im Schwarzwald meiden soll? Man muss erfinderisch sein.

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Genau das haben sich Heiligenzimmerner aller Altersklassen überlegt. Und Not macht erfinderisch. Das Ergebnis war, dass sie praktisch gleich hinter der Haustür bequem ein schönes Wintervergnügen erleben konnten.

Nele und Hannah Karl wollten unbedingt Skifahren. Hinter dem Haus wäre eine passable Piste, auch relativ lang, aber wie soll man da nur hoch kommen mit den schweren Skiern auf der Schulter und den klobigen Skischuhen am Bein?

Kurzerhand hatte Papa Stefan die Idee: Er agierte als Liftboy. Mit dem Auto fuhr er die Kinder samt Skiausrüstung vom Haus hoch zur Schutzhütte. Dort schnallten die zwei Mädchen ihre Skier an und brausten voller Spaß den Hang hinunter.

In der Zwischenzeit war ihr Vater auf der Straße mit dem Auto zur "Talstation" gefahren. Ausrüstung und Kinder wurden wieder im Auto verstaut und zur "Bergstation"“ transportiert. Und auf ging es wieder ins Pistenvergnügen für die Kinder.

Die Abfahrt und den Transport mit dem "Pistenauto" konnten die Mädchen mehrmals genießen. "Wenigsten konnten wir so mal wieder Skifahren und es hat voll Spaß gemacht", meinten die zwei Skifahrerinnen.

Eine andere Idee hatte Benjamin Lohrmann. Nachdem er seine Zwillinge mit dem Schlitten mehrmals zu Fuß den Hügel hinaufgezogen hatte, kam ihm ein Einfall: Er holte seinen Mini-Traktor, hängte die Schlitten hinten an und fuhr in langsamem Tempo und vorsichtig durch die Winterwelt. Nicht nur die Kinder hatten dabei ihren Spaß, auch der Vater freute sich an dem ungewöhnlichen Wintersport.

Zudem sah man selbst junge Erwachsene in den vergangenen Tagen, wie sie den ersten Schnee auf einem Kinder-Bob genossen. Mit Vollgas und unter lustigem Getöse rauschten sie den Abhang hinab. Manchmal mit einem unfreiwilligen Sturz als Notbremse.

Und sogar Langläuferinnen waren im Stunzachtal unterwegs. Zwar mussten sie – wegen nicht vorhandener Loipe – ihre Spur selbst legen und ab und zu hätten es ein paar Zentimeter mehr Schnee sein können.

Aber sie hatten nicht minder Spaß an dem Wintersport. So bewahrheitet sich das alte Sprichwort, dass Not erfinderisch macht und neue Ideen hervorbringt.