Die enge Isinger Ortsdurchfahrt mit ihrem steilen Gefälle ist für Schwerlaster eigentlich nicht geeignet. Archivfoto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Umfahrungen sollen für beide Orte gleichzeitig geplant werden

Rosenfeld-Isingen (wus). Was Dormettingen sich wünscht, soll auch Isingen bekommen: eine Ortsumfahrung. Das will zumindest der Rosenfelder Gemeinderat, der in seiner jüngsten Sitzung über die Pläne der Nachbargemeinde diskutiert hat.

Man wolle nichts torpedieren und niemandem "reinschwätzen", unterstrich Bürgermeister Thomas Miller. Es sei nachvollziehbar, dass Dormettingen mit der seit kurzem vorliegenden Machbarkeitsstudie (wir haben berichtet) die Chance auf eine Ortsumfahrung ergreifen wolle.

Die dortige Situation sei aber ähnlich wie in Isingen: Auch durch den tief im Tal liegenden Rosenfelder Stadtteil rollen Schwerlaster, was zu einer hohen Abgas- und Lärmbelastung führt. "Die Ortsdurchfahrt ist für Lastwägen nicht geeignet", findet Miller. Doch die Situation könnte sich durch das neue Abbaugebiet der Firma Holcim noch verschärfen. Isingens Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann ist überzeugt: Das Auffüllmaterial für das Zementwerk werde von außerhalb kommen, "nicht vom kleinen Häuslebauer im Zollernalbkreis". Der Verkehr werde daher absehbar von der A81 kommend durch Isingen rollen. Daher brauche man ebenfalls eine Ortsumfahrung. Die Ortsvorsteherin äußerte Unverständnis darüber, dass nicht einmal eine innerörtliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer wie in Endingen möglich ist. Doch dafür sei das Verkehrsaufkommen in Isingen einfach zu gering, wie der Bürgermeister verdeutlichte.

Der Rosenfelder Gemeinderat sprach sich dafür aus, beim Kreis darauf zu drängen, dass beide Ortsumgehungen – die für Isingen und jene für Dormettingen – parallel angegangen werden. Bis 2001 hatte der Zollernalbkreis den Bau einer neuen Kreisstraße zwischen L 415 und K 7128 geplant gehabt. Durch dieses zwischenzeitlich eingestellte Vorhaben wäre Isingen vom Verkehr entlastet worden. Gemeinderat Selim Üntöken empfahl zudem, man sollte mit Dormettingen zusammenarbeiten, um eine bestmögliche Lösung der absehbaren Probleme zu erreichen.

Hans Leidig gab allerdings zu bedenken, dass ein Straßenneubau ebenfalls enorme Umwelt- und Naturbelastungen verursache. Das Verkehrsproblem werde nur verlagert, aber nicht gelöst. Umweltverträglicher und besser für alle Bürger wäre aus seiner Sicht, wenn das Auffüllmaterial für Holcim verstärkt bis Dotternhausen auf der Schiene transportiert würde.

Bürgermeister Miller erinnerte aber daran, dass die Stadt Rosenfeld nicht für den Schienenausbau zuständig ist: Es gehe darum, die Isinger Bürger vor zusätzlichen Belastungen durch den Verkehr zu schützen.