Der Mond tritt am Freitag vollständig in den Erdschatten. Foto: Sternwarte Zollern-Alb

Hobby-Astronom Rolf Bitzer erklärt Phänomen. Nächstes Himmelsschauspiel bereits in 14 Tagen.

Rosenfeld-Brittheim - Am Freitagabend, kurz nach 21 Uhr ist es so weit: Eine totale Mondfinsternis ist bei klarem Wetter am abendlichen Himmel zu beobachten. Doch was steckt eigentlich hinter dem Naturschauspiel, dass manche Medien gar mit "Jahrhundert-Mondfinsternis" betiteln?

"Eine Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond durch den Schatten der Erde wandert", erklärt Rolf Bitzer, Vorsitzender des Vereins Sternwarte Zollern-Alb, der sich um die Sternwarte in Brittheim kümmert. Als Jahrhundert-Mondfinsternis könne man sie wohl mit Recht deshalb bezeichnen, weil das Ereignis mit einer Stunde und 43 Minuten die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts sei. "Totale Mondfinsternis bedeutet aber nicht automatisch schwarze Nacht", fügt Bitzer hinzu. "Denn weil die Erde eine Atmosphäre hat, in deren Schichten das Licht sich bricht, kommen trotzdem ein paar Lichtstrahlen beim Mond an, die von dort aus wiederum zurück zur Erde reflektiert werden. Für uns sieht es dann aus, als leuchte der Mond in unterschiedlichen Farben."

Welche Farben das seien, sei nicht vorherzusehen, sondern hinge wiederum von Lichtreflektionen der Ozeane und der Regenwälder ab. Im Großen und Ganzen unterscheide man aber zwischen einer hellen Mondfinsternis, bei der der Mond gelblich-rötlich scheine, und einer dunklen Mondfinsternis, bei welcher der Mond in dunklem Rot erstrahle. Zur Verfolgung des Himmelsspektakels von der Sternwarte Zollernalb in Brittheim aus hätten sich bislang ca. 70 Menschen angemeldet. "Erfahrungsgemäß stehen am Freitag dann aber wieder doppelt so viele auf der Matte", verrät Bitzer.

Von der Sternwarte aus kann man mit Ferngläsern und Fernrohren auch noch gleich vier Planeten verfolgen, die am Nachthimmel vorbeiziehen. Ab Einbruch der Dämmerung bis ca. 22.45 Uhr könne man die Venus am Firmament erkennen, mit dem Mond gehe der Mars auf und ab ca. 22.15 Uhr würden auch noch die Planeten Jupiter und Saturn sichtbar, erzählt Bitzer. Das sei besonders für astronomische Messungen, aber auch für Fotografen interessant. In 14 Tagen bahnt sich übrigens schon das nächste große Astronomie-Ereignis an: Bei Neumond sind dann die Perseiden- Sternschnuppen, die aus östlicher Richtung vom Sternbild "Perseus" aus in die Atmosphäre der Erde eintreten, besonders gut zu sehen.

Weiter Informationen unter www.sternwarte-zollern-alb.de