BETRIFFT: Artikel "AfD-Rat sieht sich als Außenseiter" vom 5. Oktober

Als Außenseiter sieht sich der AfD-Rat im Rosenfelder Gemeinderat, wo er die politische Linie der AfD in Rosenfeld vertreten will.

Wenn ein Kandidat gleich für zwei politische Ämter antritt, Gemeinderat und Kreistag, muss er sich vorher überlegen, wie er das mit Beruf und Familie vereinbaren kann. Den Wähler um ein kommunales Mandat zu bitten, um sich kurz nach Wahl wegen Überlastung wieder davon entbinden zu lassen, heißt im Grunde den Wähler zu "verarschen". Der Rosenfelder Gemeinderat tat gut daran, das nicht einfach durchgehen zu lassen.

Schlimm, aber für einen AfD-Vertreter typisch ist die Aussage, dass eine "Verdrängung der einheimischen Bevölkerung im öffentlichen Bereich" stattfinde. Im Schwimmbad seien mehr als die Hälfte der Besucher Ausländer. Das erinnert stark an die Zeiten des Rassismus, als Schwarze in den USA bestimmte öffentliche Einrichtungen nicht nutzen durften, und an die Zeiten des Nationalsozialismus, als Juden aus dem öffentlichen Bereich ausgeschlossen wurden. Jeder hier in Deutschland lebende Mensch hat das Recht, öffentliche Einrichtungen zu besuchen und öffentliche Dienstleistungen zu nutzen. Öffentlich heißt für alle, nicht nur Menschen mit Ariernachweis. An diesem kommunalen Beispiel sieht man, worum es der AfD geht: um die Gesellschaft zu spalten in "Einheimische und Fremde". Wenn Unternehmen genauso dächten wie die Rassisten der AfD, könnten viele Betriebe schließen. Wer so denkt wie der AfD-Vertreter im Rosenfelder Gemeinderat, macht sich selbst zum Außenseiter. Von einem Kommunalpolitiker erwartet die Bevölkerung andere als völkisch-rassistische Äußerungen.

Walter Wadehn | Hechingen