Musik aus dem 18. Jahrhundert haben die drei Musiker des Ensembles Vielklang in der Martinskirche aufgeführt. Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Ensemble Vielklang gibt erstes Gastspiel außerhalb von Tübingen mit Musik der 18. Jahrhunderts

Rundum begeistert gewesen sind die zahlreichen Zuhörer beim Sonderkonzert des Ensembles Vielklang in der Martinskirche in Isingen.

Rosenfeld-Isingen. Feinfühlig und emotional wurde fast vergessene klassische Musik aus dem 18. Jahrhundert mit speziellen Instrumenten vorgetragen. Für Intendant Felix Thiedemann war es eine große Freude, das Konzert zu eröffnen und darauf hinzuweisen, dass es das erste des Ensembles außerhalb von Tübingen sei.

"Vedovella" (junge Witwe) ist eine Geschichte der Viola im 18. Jahrhundert. In der Zeit zwischen Barock und Klassik wurde diese Musik geschrieben, wobei der Bratsche eine bedeutende Rolle zukam. Diese kammermusikalische Literatur trugen die drei Musiker Francesca Venturi Ferriolo (Bratsche), Hwa-Jeong Lee (Hammerklavier) und Johannes Berger (Cello) feinfühlig vor.

Kompositionen vom Hof des Preußenkönigs Friedrichs des Großen

Im 18. Jahrhundert schrieben einige Komponisten Werke, welche am preußischen Hof Friedrichs des Großen aufgeführt wurden. Das Ensemble spielte auch Carl Philipp Emanuel Bachs Sonata in g-Moll, bei der vor allem der Teil Allegro Assal sehr bewegt war. Fein abgestimmt und gefühlvoll wurden die Stücke vorgetragen und kamen bei der beeindruckenden Akustik in der Martinskirche voll zur Geltung. Perfekt beherrschten die drei Musiker ihre speziellen Instrumente, welche der damaligen Zeit nachempfunden sind.

Der Komponist Christoph Schaffrath schrieb mit Trio F-Dur ebenfalls ein zeitgenössisches Werk. Auch Johann Gottlieb Graun gehört mit seinen Werken in diese Zeit. Mit seiner Trio-Sonata in B-Dur überzeugten die Musiker an diesem Abend ihre Zuhörer und wurden mit großem Beifall belohnt.

Nach einer Pause – das Hammerklavier musste neu gestimmt werden – ging es weiter mit einem Werk von Johann Gottlieb Janitsch, eine Trio-Sonata in D-Dur. Das Allegro trugen die Musiker mit Bravour vor.

Das letzte Stück an diesem Abend stammte vom italienischen Komponisten Felice Giardini. Hier überzeugte die Solistin Francesca Venturi Ferriolo; der italienische Einschlag war deutlich zu erkennen.

Nach dem zweistündigen Konzert waren die Besucher in der Martinskirche begeistert von dieser kaum bekannten Musik aus dem 18. Jahrhundert, die auf passenden Instrumenten vorgetragen wurde.