Vereine: Liederkranz Isingen führt aller Voraussicht nach am 20. Dezember letztmals ein Stück auf: "Glaubersalz zum Nachtisch"
Wahrscheinlich zum letzten Mal in der 100-jährigen Vereinsgeschichte spielen die Aktiven des Liederkranzes Isingen Theater: Ihr Stück "Glaubersalz zum Nachtisch" wird am Freitag, 20. Dezember, ab 19 Uhr in der Eschwaldhalle aufgeführt.
Rosenfeld-Isingen. Seit Anfang September proben die Laienschauspieler das lustige Stück von Heidi Mager einmal in der Woche im Schulhaus. Regie führt Ulrike Benzing, die das Theaterstück ausgesucht hat, die Proben leitet und während der Aufführung auch als Souffleuse fungiert, sollte einer der Darsteller seinen Text vergessen.
Fastenkur wider Willen
"Glaubersalz zum Nachtisch" spielt in einem Kursanatorium, wo Schwester Monika (Priska Weckenmann) ein strenges Regiment führt. Dort befinden sich der frisch in Rente gegangene Amadeus Motzer (Martin Benzing), Ehefrau Elli (Stefanie Höhn) und Schwägerin Marie Schmand (Andrea Benzing) unfreiwillig in einer Fastenkur.
Trotzig hortet Amadeus Schokoriegel unter dem Bett und drückt sich mit allerlei Ausreden vor Gymnastik und gesundem Essen. Seine Schwägerin, mit der Amadeus vor Elli verliebt war, spioniert ihm hinterher und fängt immer wieder Streit an.
In diese Situation platzt Markus Junghans (Gustav Zahn), der typische Kurschatten. Er soll mit Amadeus Zimmer und Bett teilen. Diese wird immer garstiger, zumal Markus mit seinem Charme auch Erfolg bei Frauen hat.
Amadeus muss wegen seines "misstrauischen und aufsässigen" Verhaltens mit Elli und Marie einer "Therapiesitzung" stellen. Die Leiterin des Sanatoriums, Dr. Schnabel (Claudia Schanz), will mittels eines Rollenspiels "verkrustete Strukturen aufbrechen und nicht verarbeitete Gefühle an die Oberfläche holen" – da ist sie bei Amadeus genau an der richtigen Adresse.
Amadeus hat sich inzwischen auf die Spuren von Markus gesetzt und überführt ihn tatsächlich der Hochstapelei – allerdings zu spät für die Damen.
"Seit 99 Jahren hat der Liederkranz Theater gespielt", sagt Ulrike Benzing. In den 20er- und 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts führten die Isinger nach ihren Angaben Dramen und Lustspiele auf, oft zwei Stücke nacheinander am selben Abend. Später waren es nur noch Komödien und Lustspiele. 2012 war der letzte Theaterabend – mangels Spielern werde diese Tradition nach dem allerletzten Vorhang wohl nicht mehr fortgesetzt werden, meint Benzing. Es sei denn, es meldeten sich neue Theaterinteressierte.
