In voller Fahrt: Der Tempo Wiking verfügt über 34 PS. Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: 1000 Stunden für Restaurierung aufgewendet / Rosenfelder Klassiktag bietet Außergewöhnliches

Außergewöhnliches beim 16. Rosenfelder Klassiktag am Sonntag, 2. September: Ein Hingucker unter den Olditmern wird ein "Tempo-Wiking", Baujahr 1954, sein, der vom Hühnerstall zum Wohnmobil umgebaut worden ist.

Rosenfeld. Dieser Klassiktag wird viel mehr werden als die übliche Parade der rund 500 klassischen Fahrzeuge in der historischen Altstadt und im Schulbereich auf dem Wöhrd: So wird es einen nostalgischen Lesesalon im Artemis-Atelier geben, dazu die Gemäldeausstellung "Historic Cars and Bikes" im Ofenplatten-Museum, zeitgenössisch gewandete Drehorgelspielerinnen und Hofdamen sowie live gesungene Schlager und Oldtimer-Gästemitfahrten.

Die Waldkönigin Baden-Württemberg, Romana Rauch aus Bickelsberg, wird am ersten September-Sonntag im Lehner-Brauereihof viele Mobilitäts-Klassiker aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland begrüßen können.

Darunter wird auch ein "Tempo-Wiking", Baujahr 1954, sein. Auf eigener Achse wird er aus Memmingen anfahren. Sein Besitzer hat rund 1000 Restaurations-Arbeitsstunden, verteilt auf fünf Jahre, in das Fahrzeug gesteckt, das als banaler Hühnerstall verwendet worden war. Der Kfz-Mechaniker Manfred Schwarz hat daraus fachkundig ein funktionstüchtiges Wohnmobil gebaut. Der reanimierte "Tempo Wiking" ist bis ins letzte Detail im Stil der 1950er-Jahre ausgestattet. Sogar echte Campingmöbel aus jener Zeit hat Schwarz aufgetrieben. "Da kann ich keinen Plastikstuhl dazu stellen, das wäre Stilbruch", meint er.

Einen seit 25 Jahren eingemotteten "Tempo Matador", Baujahr 1952, konnte Schwarz 2003 zusätzlich erwerben, der wiederum rund 2600 Restaurations-Arbeitsstunden erforderte.

Autos der Marke Tempo waren in den 1950er-Jahren die Nummer eins unter den deutschen Nutzfahrzeugen.

Schwarz ist begeisteter Sammler alter Maschinen sowie historischer Fahrzeuge und Zubehör aller Art. Seine emotionale Bindung an traditionelle Werte wirkt bis zur Namensnennung seiner Kinder. Die Tochter ist nicht auf Scarlett oder Ashley getauft, sondern auf Regina, entsprechend dem legendären Motorrad "Horex Regina".