In Heiligenzimmern sollen die Baugebiete Kohl-Hofäcker und Kugelwasen/Greutrain ausgewiesen werden.Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat bringt geänderten Flächennutzungsplan auf den Weg

Rosenfeld (lh). Nicht ohne Hakeleien ist der geänderte Flächennutzungsplan und Landschaftsplan bis 2035 im Gemeinderat auf den Weg gebracht worden. Das Gebot des Flächensparens kollidiert mit Wünschen nach Expansion aus den Ortschaften.

Stephan Kempka vom Balinger Planungsbüro Fritz & Grossmann skizzierte die Grundzüge und gab Einblicke in die Details. Er machte deutlich, dass neue Bauflächen in Rosenfeld nur im Wege des Tauschs realisiert werden könnten, wenn also eine ausgewiesene, aber nicht genutzte Fläche aus dem Plan herausgenommen wird.

Ein anderes Problem sind regionale Grünzüge: Sie blockieren die Bebauung. Durch eine Änderung des Regionalplans sollen aber einige Grünzüge herausgenommen werden.

Im Nordosten der Kernstadt werden die Wohnbauflächen "Steinbrunnengärten" und "Weingärten-Schlösser IV" in den Flächennutzungsplan (FNP) aufgenommen. Für beide ist noch kein Bebauungsplanverfahren eingeleitet.

Das Gleiche gilt für die Gewerbefläche "Hinter Lau" am Südrand Rosenfelds. Neu im FNP ist die Erweiterung des Gewerbegebiets Dornbrunnen mit 15 Hektar. Ein Betrieb im Bereich Schönbühl möchte erweitern. Dafür werden im Plan die Voraussetzungen geschaffen.

Aus Flächen für die Landwirtschaft werden im Gebiet Steinmäuren Bauplätze; dazu gibt es bereits einen Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan.

Neu aufgenommen werden unter anderem der Parkplatz beim Sofienbad und der dortige Wohnmobilstellplatz, zurückgenommen werden 5,5 Hektar einer Wohnbaufläche im Bereich Hinter Lau.

Damit das Sport- und Freizeitgelände in Bickelsberg realisiert werden kann, muss laut Kempka auch im Flächennutzungsplan ein entsprechendes Gelände aufgenommen werden. Anstelle der Wohnbaufläche "Hummelberg" wird im Plan das Gebiet "Brühl" für Wohnbau ausgewiesen.

In Brittheim wird die gewerbliche Baufläche "Osterlangen Erweiterung" aufgenommen, ebenso die Wohnbaufläche "Turmstraße".

Ein großer Brocken in Heiligenzimmern ist das künftige Baugebiet "Kohl-Hofäcker II". Der Ortschaftsrat wünscht zusätzliche Plätze, die im "Kugelwasen/Greutrain" nördlich des Ortes und westlich der L  390 erschlossen werden sollen. Im Stadtteil wird eine gewerbliche Baufläche "Jakobshof" in den FNP aufgenommen, die im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Hof und der Klostermühle notwendig wird, ebenso eine Fläche für die Erweiterung des Gewerbegebiets Seewiesen und ein Schuppengebiet. Der Bogenschießplatz wird gleichfalls aufgenommen, ebenso die "Fischerei".

Ein neues Schuppengebiet in Isingen wird im Gebiet "Reizle" geplant. Ein alternativer Standort ist "Hinter Hofen". Neu im FNP ist auch das Wohnbaugebiet "Vor Loh".

Für Leidringen nennt der Plan das Sport- und Erholungsgebiet Espelberg und den Sportplatz, die gemischte Baufläche "Hofstetten II", eine Sonderbaufläche für Schuppen im "Giessen" und eine am Isinger Weg sowie die gewerbliche und gemischte Baufläche "Brühl".

Im Plan für Täbingen sind enthalten: die "Abrundungssatzung Brühlstraße", wo ein Elektrobetrieb bauen will, das Schuppengebiet "Schaltern" und die gemischte Baufläche "Werren". Auch dort wird eine Fläche für Fischerei ausgewiesen. Dafür wird ein Areal für Gemeinbedarf in Fläche für Landwirtschaft umgewidmet, ebenso eine nicht benötigte Fläche für einen Sportplatz.

Ungehalten reagierte Bürgermeister Thomas Miller auf Expansionswünsche, etwa vom Heiligenzimmerner Ortsvorsteher Klaus May. Man habe sich doch mit den Ortschaftsräten verständigt, auf Neuausweisungen zu verzichten: "Jeder bringt die selbe Begründung, warum das bei ihm sein muss." Man müsse schon einheitlich verfahren und Potenziale ausschöpfen, sprang ihm Horst Lehmann zur Seite. Bei sechs Gegenstimmen votierte die Mehrheit für den geänderten Plan, der nun ausgelegt wird.