Achtung, Schlagloch: In einigen Stadtteilen wurde 2011 keine der geplanten Straßensanierungen umgesetzt – weil die beauftragte Firma die Maßnahmen sausen ließ. Für die neue Prioritätenliste hat die Stadt darum einigen Nachholbedarf. Foto: Archiv

Straßenbauer erfüllen Aufträge nicht. Maßnahmen sollen 2012 teilweise nachgeholt werden.

Rosenfeld - Unschöne Überraschung: Weil die beauftragte Straßenbaufirma nicht getan, wie ihr aufgetragen, blieben 2011 zahlreiche Straßen in Rosenfeld und den Stadtteilen unsaniert. Der Rückstand soll zumindest teilweise in diesem Jahr aufgeholt werden.

"Das ist für uns eine schwierige Geschichte", resümierte Stadtbaumeister Bernhard Müller in der jüngsten Gemeinderatssitzung bei seinem Rückblick auf das Jahr 2011, als er zum Punkt Straßensanierung kam. Der Grund: "Die Baufirma hat die Verwaltung im Stich gelassen." Heißt im Klartext: Die Stadtverwaltung wollte Straßen sanieren, vergab den Auftrag – aber niemand kam, um diesen auszuführen. So wurde 2011 nur ein Teil der Prioritätenliste abgearbeitet, was für das aktuelle Jahr einiges an Nachholbedarf mit sich bringt.

Prioritätenliste wird abgearbeitet

"So ungewöhnlich ist das im Baugewerbe gar nicht", erklärt Müller im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es sowohl im Straßen- als auch im Hochbau durchaus öfters vorkomme, dass Firmen Absprachen nicht einhielten. Mal hätten die Firmen andere Aufträge, die zwischenzeitlich ein besseres Preisniveau böten, mal würden andere Baustellen größer und zeitaufwendiger ausfallen, so dass keine Baukolonne abgezogen werden könne, mal mache ganz einfach die Witterung einen Strich durch die Rechnung.

"Da haben wir jetzt natürlich einen Rückstand", resümiert der Stadtbaumeister. Schadensmeldungen werden in Rosenfeld, wie in vielen anderen Kommunen auch, kontinuierlich gesammelt, die Sanierungsprojekte dann in einer Prioritätenliste geordnet und nach und nach abgearbeitet. Für 2012 muss diese Prioritätenliste erst noch geschrieben werden. Rund 150 000 Euro stünden dafür im neuen Haushalt zur Verfügung.

Man versuche immer, Stadtteil für Stadtteil gebündelt abzuarbeiten. "Das wäre sonst unwirtschaftlich", erklärt Müller, dass es schlicht zu viel kosten würde, die großen Maschinen immer wieder zwischen den einzelnen Stadtteilen hin und her zu karren. Durch den Rückzieher der Baufirma kamen so allerdings 2011 einige Gebiete in der Gesamtstadt gar nicht zum Zug.

Für den Stadtbaumeister in doppelter Hinsicht ärgerlich. Zum einen, weil geplante Projekte nicht umgesetzt werden. Zum anderen, weil "in gewissen Bereichen die Schäden auch nicht weniger werden". Etwa dann, wenn der Winter mit Eis und Schnee weiter an einer ramponierten Straße nagt. Einen Ausgleich für die nicht erledigte Arbeit gibt es für die Stadt dennoch nicht: Eine Konventionalstrafe sei "rechtlich sehr schwer durchzusetzen", weiß Müller. So bleibt Bürgern und Stadtverwaltung nur eins: Schlaglöcher umfahren, bis die Sanierung doch noch kommt.