Wie desolat die Abwasserkanäle unter der Leidringer Straße sind, zeigt beispielhaft diese Aufnahme, die im Rahmen der Kanalbefahrung 2015 entstanden ist. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Rosenfelder Gemeinderat beschließt Kanalsanierung trotz hoher Kosten

Weil Kanal- und Wasserrohre in schlechtem Zustand sind, muss die Leidringer Straße bis zum Feuerwehrgerätehaus saniert werden.

Rosenfeld. Der Rosenfelder Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend Bauaufträge im Gesamtwert von mehr als 1,4 Millionen Euro in diesem Zusammenhang vergeben.

Bereits 2015 hatten Kanalbefahrungen mit einer ferngesteuerten Kamera gezeigt, dass die Abwasserkanäle unter der Straße marode sind: Die Keramikrohre sind teilweise gebrochen, von Wurzeln oder Schutt blockiert, Hausanschlüsse sind nicht bündig erfolgt.

Deshalb sei eine komplette Sanierung notwendig, erläuterte der planende Ingenieur Christian Müller dem Gemeinderat. Eine punktuelle Ausbesserung, beispielsweise im Inliner-Verfahren, wäre nicht mehr sinnvoll.

Bei den Frischwasserleitungen besteht ebenfalls Handlungsbedarf: Die alten Schieber sind teilweise verrostet. Da zudem Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt werden sollen, um den städtischen Breitbandausbau voranzutreiben, bietet sich ein Aufgraben der Straße an.

Für die anfallenden Bauarbeiten stand bereits im Haushaltsplan 2017 eine Million Euro bereit. Nachdem die Ingenieursplanungen im Dezember im Ausschuss Technik und Umwelt vorgestellt worden waren, ging es im Gemeinderat jetzt um die konkreten Vergaben.

Die Tiefbauarbeiten werden rund 1 340 000 Euro kosten. Hinzu kommen knapp 80 000 Euro für die Verlegung der Rohre, die ein Balinger Unternehmen übernimmt. Gemeinderat Klaus May fragte mit Blick auf rund 436 000 Euro über dem Planansatz liegende Kosten nach Einsparmöglichkeiten. Laut Ingenieur Müller ist das schwierig: Mehrkosten von rund 243 000 Euro seien schlicht vollen Auftragsbüchern und saisonal hohen Preisen geschuldet.

Weitere voraussichtlich rund 145 000 Euro fallen an, weil der Aushub laut einer Beprobung im Winter mit Schadstoffen der Stufe Z2 belastet ist. Ob es eventuell eine günstigere Deponie gibt, muss noch geprüft werden.

Aufgrund des Risikos, dass bei einer Verschiebung der Sanierung die Schäden an den Abwasserrohre weiter zunehmen, die Bauarbeiten aber trotz erneuter Ausschreibung nicht billiger werden könnten, beschloss der Gemeinderat trotz der höheren Kosten, die Aufträge zu erteilen.

Eine Firma aus Lautlingen wird die Fahrbahn auf rund 300 Metern Länge bis zum Schotter-Untergrund abtragen und erneuern. Außerdem werden Gräben für Kanal-, Wasser- und Kabelrohre ausgehoben. Die Gehwege werden erneuert, Fundamente für Straßenlaternenmasten sowie ein Wasserleitunngsschacht neu gebaut und eine alte Brunnenleitung erneuert.

Gebaut wird zwischen der Kreuzung von Balinger, Bickelsberger und Leidringer Straße sowie der Einmündung des Peterleshagwegs beim Rosenfelder Feuerwehrhaus. Los gehen soll es im Mai, der Abschluss der Bauarbeiten ist für den November geplant, witterungsabhängig vielleicht auch erst im Jahr 2019.