Oliver Klärer zeigt im Bett des Danbachs dichten Bewuchs. Dieser könnte, befürchtet er, für Überschwemmungen in Häusern sorgen. Fotos: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Aufreger: Heiligenzimmerner kritisiert mangelnden Rückschnitt am Danbach / Ortstermin soll kommen

Lange haben Kommunalpolitiker die naturnahe Neugestaltung des Danbachs und Weiherbachs in Heiligenzimmern gepriesen. Vor einigen Jahren wurde der Danbach aus dem Beton-Korsett befreit. Doch nun fürchten Anwohner neue Hochwassergefahr.

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Im Ortsbereich fließt der Bach zwischen den 2013 neu modellierten Ufern dahin. Probleme gibt es indessen an Brücken und Durchlässen: Dort blockiert wild wucherndes Gebüsch den freien Fluss.

Oliver Klärer wirft der Stadt Rosenfeld und dem Bauhof Untätigkeit beim Rückschnitt des Bewuchses am Ufer vor. Ein "Schandfleck" sei dieser Bach: "In anderen Ortschaften werden solche Gewässer gepflegt." Ihn und einige Nachbarn stört besonders, dass etwa Schilf angepflanzt worden sei. Das Problem dabei: Das Gemeine Schilfrohr beispielsweise wachse schnell und verdränge andere Pflanzen. Ihnen sei versprochen worden, dass einmal im Jahr der Bewuchs gestutzt werde, so Klärers Mutter Gisela, die direkt am Bach wohnt. Einmal sei das Wasser an der Unterkante der Brücke gestanden, sagt Klärer. Er arbeitet in Rangendingen und wird ganz unruhig, wenn ein Gewitter aufzieht. Es könne ja passieren, dass das Haus seiner Mutter volllaufe.

Den Vorwurf, die Stadt unternehme nichts, will der noch amtierende Ortsvorsteher Rolf Kotz so nicht stehen lassen. Sehr wohl hätten Mitarbeiter des Bauhofs zur Motorsäge gegriffen, sobald dies möglich gewesen sei. In den vergangenen Tagen seien sie bei der Arbeit gewesen. Gleichwohl stellt Kotz fest: "Der Zustand befriedigt nicht." Es könne durchaus sein, dass sich durch die Sträucher und Bäumchen bei starken Regenfällen Wasser aufstaut, so dass die errechneten Durchflusswerte nicht erreicht werden und sich Wasser über Grundstücke oder in Keller ergießt.

Stadtverwaltung und die untere Wasserbehörde im Landratsamt würden die Verantwortung für die Pflege des Gewässers und der Ufervegetation hin- und herschieben, vermutet Kotz. So habe die Wasserbehörde einen weiteren Rückschnitt abgelehnt. Der Ortsvorsteher sieht den Rosenfelder Bürgermeister in der Pflicht: "Die Stadt muss die Pflege übernehmen." Immerhin seien bisher schon Geröll-Ablagerungen unter Brücken entfernt worden.

Das Thema hatte Kotz vor den Sommerferien in der konstutierenden Sitzung des Heiligenzimmerner Ortschaftsrats schon einmal angesprochen. Nun soll ein Ortstermin mit Vertretern der Ortschaft, der Stadt und des Landratsamts Klarheit über das Vorgehen an Weiherbach und Danbach schaffen.

Der städtische Bauhof arbeite nach einem Plan, der im Rahmen der damaligen Renaturierungsmaßnahme aufgestellt worden sei, erklärt Bürgermeister Thomas Miller. Der Rosenfelder Bauhofleiter kenne die Situation vor Ort. Miller versteht die Sorge der Anlieger, verweist aber auch auf das Anliegen, der Natur Raum zurückzugeben – dort, wo früher das Wasser durch ein Betonrohr geflossen sei. Man müsse auch die potenzielle Hochwassergefahr im Blick behalten. Es gebe regelmäßig Gewässerschauen mit Vertretern des Landratsamts Balingen

Klärer hat eine radikale Idee: "Den Bach einmal ganz ausräumen, dann Eichenbalken als Staustufen einlegen – danach ist Ruhe."