Die Altstadt, hier das Ursulahaus, der Wilhelm-Sülzle-Platz und das Rathaus, bietet Besuchern ein ansprechendes Bild. Die Rosenfelder beklagen sich über den Mangel an Geschäften.Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Handel: Alfred Gambach: "Die Laufkundschaft fehlt" / Hohe Erwartungen an Lehner-Projekt

Das Problem ist bekannt: Die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte in Rosenfeld ist eher überschaubar. In den vergangenen Jahren haben nur wenige Läden neu eröffnet, dafür andere geschlossen. Es gab und gibt Bemühungen, den Leerständen entgegenzutreten und den Stadtkern wiederzubeleben.

Rosenfeld. Alfred Gambach hatte sich in seiner Zeit als Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins (HGV) bemüht, die Stadt weiterzuentwickeln. 1995 setzte er sich als damals neu gewählter HGV-Vorsitzender für ein neues Geschäftszentrum in Rosenfeld und eine Stadtentwicklungsplanung ein. 2009 wurde der HGV aufgelöst – aus Mangel an Mitgliedern und fehlender Bereitschaft, Verantwortung im Verein zu übernehmen.

Ein Stadtentwicklungskonzept wurde 2019 mit Hilfe der STEG auf die Beine gestellt. Eine Fragebogenaktion ergab, dass ein großer Teil der Antwortenden Defizite in Handel und Gastronomie in der Kernstadt bemängelte.

Beschwerden gab und gibt es, dass es zu wenig Lokale mit regionalem Bezug in Rosenfeld gebe. Man müsse "sein Vesper selber mitbringen", so lautet ein Statement. Auf der anderen Seite hat es durchaus erfolgreiche Übernahmen von Gaststätten in Rosenfeld und Umgebung gegeben.

Bürgermeister Thomas Miller verweist bei Anfragen zu diesem Themen darauf, dass die Nachfrage bestimme, ob ein Angebot – sei es im Handel oder in der Gastronomie – Zuspruch finde. Gambach meint: "Die Laufkundschaft fehlt; die Leute gehen nur zum Arzt oder in die Apotheke." Das lässt auf eine gewisse Überalterung der Einwohnerschaft im Stadtzentrum schließen. Ohne Kunden oder Gäste könne sich auf Dauer kein Café oder Ladengeschäft halten, so Gambach. Hinzu komme der Trend zu Online-Einkäufen. Positive Effekte hat die 2004 begonnene und 2016 abgeschlossene Stadtsanierung gezeitigt: Zahlreiche Gebäude wurden renoviert, einige neu errichtet und andere abgebrochen, unter anderem der Bau auf dem heutigen Wilhelm-Sülzle-Platz. Auch der Rosen- und Skulpturengarten zieht in der warmen Jahreszeit zahlreiche Besucher an, welche die Blumenanlagen und die ausgestellten Kunstobjekte bewundern, Veranstaltungen im Gewächshaus besuchen oder in der "Rostlaube" Boule spielen. Viele wünschen sich ein Café in der Nähe. Es gibt eines – aber das ist seit Jahren geschlossen.