SV Rosenfeld: Ära Eugen Beutter dauert von 1948 bis 1971 / Langer Kampf bis zum heutigen Gelände auf dem Bochinger
Rosenfeld (lh). Der Sportverein Rosenfeld feiert 2020 sein 100-jähriges Bestehen. Doch immer wieder sind Umbrüche und Neuanfänge zu verzeichnen gewesen. Auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war es schwierig, in Rosenfeld Sport zu betreiben. Es fehlte an Spielern, Trikots, Fußballschuhen und Bällen.
1945 kam Eugen Beutter aus Pforzheim nach Rosenfeld, um dort mit seinem Bruder die Uhrenfabrik der Familie neu aufzubauen. Er war begeisterter Fußballer und übernahm in seinem neuen Wohnort 1948 das Amt des Vorsitzenden beim Sportverein Rosenfeld. Mit viel Engagement setzte sich der Unternehmer für den Verein ein.
Die Fußballer trainierten im obersten Stockwerk des Fruchtkastens oder vor der Uhrenfabrik. Nach einem Dauerlauf durften sie die Duschen der Firma benutzen.
In den Jahren des "Wirtschaftswunders" erlebte auch Rosenfeld einen Aufschwung. Der SVR bekam neue Spieler. Beutter selbst fungierte mit Heinrich Ilg als ehrenamtlicher Übungsleiter der aktiven Mannschaften.
Der Verein wurde am 15. August 1952 neu gegründet. Nach den Ausführungen des ehemaligen Vorsitzenden Hans Ilg war die Mannschaft des SV Rosenfeld in den 1950er-Jahren "überall durch ihre Fairness und Kameradschaftlichkeit bekannt". Größter Erfolg in der damaligen Zeit war die Erringung des Bezirkspokals 1957, als sich der Meister der C-Klasse gegen den A-Klassen-Bezirkspokalbesten Burladingen durchsetzte. Eugen Beutter übte bis 1970 das Amt des Vorsitzenden aus und hatte starken Einfluss auf den Verein. Ilg erinnert sich, dass jeden Freitagabend Spielersitzung war, entweder im "Schloss" oder im "Hirsch". Nach der Besprechung des vergangenen Spiels und der Aufstellung der Mannschaften bildeten sich Skat- und Binokelrunden.
Sorgen bereitete das damalige Spielfeld schräg gegenüber dem Firmengebäude. Der SVR suchte in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ein neues Gelände.
Vier Gebiete kamen in die Auswahl: beim Schwimmbad, ein Auffüllplatz beim alten Sportplatz, in der Pfingsthalde und auf der Hochfläche südlich des Freibads.
Das Gutachten der Bauberatungsstelle des Geologischen Landesamts Freiburg für die Pfingsthalde fiel für diesen Standort egativ aus. Dennoch setzte sich der Verein dafür ein und stellte 1964 einen schriftlichen Antrag bei der Stadt. Doch der Gemeinderat unter Vorsitz von Bürgermeister Engelfried folgte dem Ansinnen nicht, einen neuen Sportplatz zu bauen.
Allerdings war 1963 ein zweiter Wunsch erfüllt und die damalige Turn- und Festhalle errichtet worden. Dort fand am 1. April 1964 mit dem SVR-Ball die erste große Faschingsveranstaltung Rosenfelds statt. In den folgenden Jahren schlossen sich viele andere Veranstaltungen an.
In den letzten Jahren der Ära Beutter wurde auch die Platzfrage gelöst. Der 1967 gewählte neue Bürgermeister Fritz Berner teilte dem Verein schließlich mit, die Stadt habe auf dem Bochinger 1,1 Hektar Flächen erworben und stelle diese dem SVR als neuen Sportplatz zur Verfügung. Doch es erwies sich als schwierig, weitere Grundstücke, die in Privatbesitz waren, zu kaufen.
Eugen Beutter starb am 22. Februar 1971 nach schwerer Krankheit.