Die Erzieherinnen Ellen Lehmann (von links), Isabelle Kreidler und Tanja Sauer freuen sich mit den Kindern über den Start des ersten Jahres in der Isinger Kita Sonnenwinkel. Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubeginn: Isinger Natur-Kita Sonnenwinkel hat den Betrieb aufgenommen / Im März startet die "Freiphase"

Warm und regenfest eingepackt streben die Kindergartenkinder gemeinsam mit ihren Erzieherinnen dem Wald bei Isingen zu: Die neue Natur-Kita Sonnenwinkel hat Anfang September den Betrieb aufgenommen.

Rosenfeld-Isingen. Startpunkt ist stets der Kindergarten in der Tulpenstraße. Jeden Tag zieht die kleine Gruppe von dort aus hinaus in die Natur. Im Gewann Asem haben die Kinder einen Platz im städtischen Wald, an dem sie zwischen Bäumen, Farnen, Moos und Matsch spielen und erforschen dürfen.

Schon der rund anderthalb Kilometer lange Fußmarsch dorthin wird zum Erlebnis für die Dreijährigen, beschreibt Isabelle Kreidler, die Leiterin der Kita. Wenn sie beispielsweise Ziegen füttern oder Schnecken entdecken, lernen sie dabei spielerisch Neues. Das entspreche dem Ansatz der "Wegepädagogik".

Es geht darum, dass die Kinder die vier Elemente kennenlernen: Mit Wind und Regen kommen sie jetzt im Herbst ohnehin in Berührung, der Erde ist man im Wald ganz nah, und in nicht allzu ferner Zeit ist auch Kochen am offenen Feuer geplant.

Noch aber kehrt die Gruppe nach ihren stundenweisen Ausflügen immer wieder in die Tulpenstraße zurück: Bis zum Frühjahr ist das bestehende Gebäude Dreh- und Angelpunkt.

Neben Isabelle Kreidler arbeiten im Sonnenwinkel Tanja Sauer, Edeltraud Snackers und Ellen Lehmann als Erzieherinnen. Im März starten sie mit den Kindern in die erste "Freiphase".

Bis Oktober wird sich die Gruppe vorwiegend im Freien aufhalten. Auf einer Wiese unweit des Waldstücks lässt die Stadt Rosenfeld bis dahin eine hölzerne Schutzhütte aufstellen, damit Erzieherinnen und Kinder gegen ungastliches Wetter gewappnet sind.

Doch bereits jetzt, im alten Kita-Gebäude, spielen Naturmaterialien eine wichtige Rolle: Mit Holz, Lehm, Kastanien, Borke und Eicheln sind die Kinder im Kreativbereich mit Werkbank zugange. Ihre Fantasie werde dadurch angeregt, ist die Kita-Leiterin Kreidler überzeugt: "Sie haben vieles gebastelt – und das Meiste ist schon verschenkt." Das Draußensein habe aber nicht nur Einfluss auf die Kreativität, sondern mache auch gesundheitlich widerstandsfähiger.

Das sieht Heike Pieper ähnlich. Ihr Sohn Jan ist eines von derzeit vier Kindern in der Eingewöhnungsphase. Ihn im Sonnenwinkel anzumelden sei zum einen eine Entscheidung aus gesundheitlichen Gründen gewesen; viel im Freien zu sein habe positive Wirkung auf das Immunsystem. Zum anderen sei das auch gut für die Motorik.

Die Natur-Kita Sonnenwinkel stellt 20 Betreuungsplätze bereit. Ab Oktober werden sechs Kinder in der Gruppe sein, im neuen Jahr dann zwölf.

Weitere Eltern hätten bereits Interesse bekundet, sagt Isabelle Kreidler. Diese "schnupperten" aber erstmal herein und machten sich ihr eigenes Bild von der Konzeption der Natur-Kita, die bislang nur theoretisch bekannt gewesen ist.

Für die Pädagogin selbst ist eine Natur-Kita übrigens kein Neuland: Sie hat nicht nur eine Weiterbildung zur Facherzieherin Natur und Wald absolviert, sondern in Niedereschach bereits in einem Naturkindergarten gearbeitet, bevor sie nach Rosenfeld gekommen ist.