Mit der Belegschaft freuen sich Günther-Martin Pauli (von rechts) Thomas Hoffmeister, Joachim Feyrer, Thomas Preuhs, Reihold Blickle und Dominik Reger, dass es mit der Brauerei Lehner weitergeht. Foto: Privat

Insolvenzverfahren ist erfolgreich abgeschlossen. Betreiber- und Besitzgesellschaft übernehmen Geschäfte.

Rosenfeld - Der Slogan "Frisch gebraut in Rosenfeld" wird weiterhin mit Leben erfüllt. Die Mitarbeiter können aufatmen, ihre Arbeitsplätze bleiben weitestgehend erhalten. Eine Betreiber- und eine Besitzgesellschaft werden die größte noch existierende Brauerei im Zollernalbkreis ab 1. Februar weiterführen.

Diese Nachricht überbrachte Insolvenzverwalter Axel Kulas aus Stuttgart knapp fünf Monate nach der Anmeldung der Insolvenz bei einer Betriebsversammlung.

"Die Belegschaft, aber auch der treue Kundenstamm haben durch ihr engagiertes Verhalten viel dazu beigetragen, dass dieses Insolvenzverfahren so schnell zu einem guten Ende geführt werden konnte", hielt Kulas fest. Eine seinen Worten nach "branchenerfahrene Investorengruppe" aus der Region sei bereit, den gesamten Geschäftsbetrieb zu übernehmen und die Brauerei ohne Kündigungen in Rosenfeld weiterzuführen.

Arbeitsplätze gesichert

Sie demonstriere dadurch nicht nur Verantwortung für die Region, was den Erhalt der Arbeitsplätze betreffe, sondern setze sich auch für die Fortführung des seit 90 Jahren bestehenden Traditionsunternehmens ein.

Ein Konstrukt mit zwei Gesellschaften sei gewählt worden, um dem Team in der Brauerei den Rücken freizuhalten für die tägliche Arbeit. Die Besitzgesellschaft werde vertreten durch Reinhold Blickle, Joachim Feyrer, Thomas Hoffmeister und Thomas Preuhs, die die Gebäude übernommen habe. Die Betriebsgesellschaft werde vertreten durch den Brau- und Mälzmeister sowie Inhaber des "Brauhaus Zollernalb" in Albstadt, Dominik Reger. Er ist auch Geschäftsführer der Lindenbräu Getränke GmbH Meßstetten. Beide Betriebe würden uneingeschränkt weitergeführt.

Die neuen Besitzer kündigten erhebliche Investitionen in die Brauerei an, so dass Lehner wieder konkurrenzfähig produzieren könne, hieß es weiter. Durch das regionale Engagement sei sichergestellt, dass auch weiterhin preisgekrönte Biere aus Rosenfeld geliefert würden.

Regionalität und Nachhaltigkeit seien auch für Braumeister und Betriebswirt Dominik Reger ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit. Er betonte, dass es den Namen Lehner unter der Dachmarke "Brauhaus Zollernalb" weiterhin geben werde.

Ein großer Stein fiel auch dem Stiftungsvorsitzenden und Landrat Günther-Martin Pauli vom Herzen. Er freue sich, dass sich alles zum Guten gewendet habe. Er habe sich seit langem für den Erhalt der Brauerei eingesetzt und blicke mit Zuversicht in die Zukunft.

Die Nachricht von der Insolvenz der Brauerei hatte im Sommer für viele Befürchtungen gesorgt. Es gab mehrere potenzielle Investoren, die sich an der Übernahme und der Fortführung von Lehner interessiert zeigten.

Die Gläubigerversammlung hat dem Verkauf am 11. Dezember zugestimmt. Die offizielle Übernahme des Geschäftsbetriebs durch die neuen Hausherren wird am 1. Februar 2020 erfolgen. Aber schon jetzt tut sich etwas: Die Brauerei hat einen neu gestalteten Facebook-Auftritt, der Aufbruchstimmung signalisiert: "Es geht weiter, und es geht voran! Bier aus Rosenfeld hat Zukunft."