Die Balinger Straße ist die Hauptverkehrsachse Rosenfelds. Seit der Schlecker-Insolvenz steht die ehemalige Filiale (links im Bild) immer noch leer. Vermieter Hartmut Sülzle sucht Interessenten für die Ladenfläche. Foto: Hertle

Ehemalige Schlecker-Filiale nach wie vor zu vermieten. Bürgermeister ruft zum Einkauf in kleinen Geschäften auf.

Rosenfeld - Die Dinge für den täglichen Bedarf können Rosenfelder nach wie vor in den Geschäften im "Städtle" besorgen, doch stehen in der Kernstadt einige Ladenlokale leer.

Werkzeuge, Schreibwaren, Getränke, Wolle, Fleisch, Wurst und Brot lassen sich etwa in den zentral gelegenen Geschäften einkaufen. Dazu gibt es einen Lebensmittelmarkt und einen Discounter an der Peripherie der Kernstadt, verkehrsgünstig gelegen.

Zwei Jahre nach Eröffnung hat ein Optik-Geschäft neben der Stadt-Apotheke wieder geschlossen. Nicht weit davon in der Balinger Straße ist eine ehemalige Bäckerei und gegenüber der frühere Schlecker-Laden, wo immer noch die Schaufenster zugeklebt sind. "Alles sehr trübe", findet Apotheker Edgar Graf, der gleichwohl selbst "nicht klagen" kann, was das Geschäft angeht. Doch bedauert er, dass auch die nahe gelegene Gaststätte Mömpel geschlossen hat: "Eine Gaststätte ist zu wenig." Der "Rosenhof" sei schon etwas abgelegen im Rote-Halde-Weg.

Bürgermeister Thomas Miller hatte nach der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker Hoffnungen in die österreichische Firma Dayli gesetzt, die angekündigt hatte, etliche frühere Schlecker-Filialen weiter betreiben zu wollen.

Vermieter Hartmut Sülzle, Geschäftsführer der Firmen Sülzle Forst & Gartentechnik direkt nebenan in der Balinger Straße sowie Werkzeuge & Technik in der Hauffstraße, hatte Kontakt zu dem Unternehmen aufgenommen, das Interesse an Schlecker-Standorten in Gebieten ab 10 000 Einwohnern geäußert hatte. Doch alle Pläne zerschlugen sich durch die Insolvenz von Dayli. Sülzle hatte auch einen Schreiner als Mietinteressenten, doch oben über dem Laden sind Mietwohnungen, "da passt ein Schreiner nicht rein". Damit ist die Ladenfläche nach wie vor frei: "Wenn ein Angebot kommt, sind wir gerne bereit zu Gesprächen." In den meisten Stadtteilen gebe es, so Miller, Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel, zum Beispiel in der Leidringer Bäckerei Keck, im Mühlenladen in Heiligenzimmern, in den Mostereien Rauch in Bickelsberg und Holweger in Täbingen, um nur einige zu nennen. "Die Kleinen haben es schwer", sagt Miller mit Blick auf die Läden in den Dörfern. "Jeder will einen vor Ort haben." Miller redet den Bürgern ins Gewissen, das Angebot auch zu nutzen: "Man muss auch dort einkaufen." Das sprichwörtliche Päckchen Butter reiche nicht.