Klaus Mays neuer Zweit-Arbeitsplatz: die Ortschaftsverwaltung Heiligenzimmern, Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Klaus May ist neuer Ortsvorsteher in Heiligenzimmern / "Diplomatisch und zurückhaltend"

Als Krönung seiner kommunalpolitischen Arbeit sieht der Heiligenzimmerner Klaus May das Amt des Ortsvorstehers. May ist seit 25 Jahren im Ortschaftsrat seines Heimatorts und seit 20 Jahren im Rosenfelder Gemeinderat.

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Im Hauptberuf trägt der 53-jährige May Verantwortung: Beim Waagenhersteller Bizerba ist der Betriebswirt (VWA) und Industriekaufmann Teamleiter in der Auftragsabwicklung. Er habe Arbeitstage bis zu neun oder zehn Stunden, sagt er.

Im Lauf der Zeit hat May viele Ehrenämter angetreten, die er allerdings zum größten Teil wieder abgegeben hat. So war er lange Bezirksvorsitzender der CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft), in der Europa-Union aktiv und ist noch CDU-Ortsvorsitzender in Rosenfeld.

Daneben war er 22 Jahre lang "mit Leib und Seele" Berichterstatter für die Tageszeitungen im Zollernalbkreis. Zudem ist er seit 40 Jahren Mitglied im Musikverein Heiligenzimmern und spielte dort Trompete. Nicht zuletzt ist er im katholischen Kirchengemeinderat und im Stiftungsrat der Kirchengemeinde aktiv. Das alles hatte zur Folge, dass er nahezu jedes Wochenende unterwegs war und die Familie – Ehefrau Simone und drei Töchter – zu kurz kam.

Im Gemeinderat ist May seit knapp zehn Jahren Listensprecher der Unabhängigen Wählergemeinschaft. In Heiligenzimmern war er zehn Jahre lang stellvertretender Ortsvorsteher.

Sein Amtsvorgänger Rolf Kotz habe vieles in Bewegung gebracht und die Ortschaftsverwaltung gut organisiert, so May. Von ihm übernimmt er Projekte wie das Neubaugebiet Kohlhofäcker mit 25 Bauplätzen, die Sanierung im Gebiet Engenwasen und eine Erweiterung des Gewerbegebiets. Wichtig findet May auch das Anliegen seines Amtsvorgängers und der Eltern, eine Tempo-30-Zone vor dem Schulhaus auszuweisen.

Guter Zusammenhalt

May will in seiner Amtszeit auch neue Dinge anstoßen, das Gespräch mit Bürgern, von der Jugend bis zu den Senioren, suchen sowie Touristik und erneuerbare Energien in seinem Heimatort voranbringen. Er kann auf den guten Zusammenhalt der Bürger und Vereine in Heiligenzimmern bauen, ebenso auf die Gewerbebetriebe. Als Stärken sieht er die Landschaft und das schöne Ortsbild. Wichtig ist ihm auch, die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Dazu gehören seiner Meinung nach Radwege nach Rosenfeld und an die Grenze des Nachbarkreises Rottweil sowie ein besserer öffentlicher Nahverkehr.

"Es ist schon anders, wenn man vorne am Ratstisch sitzt", beschreibt May die Veränderung durch das neue Amt. Sich selbst beschreibt er als zurückhaltend und diplomatisch, als einen, der lieber nachdenkt als schnell eine Entscheidung zu treffen. Als Ortschafts- und Gemeinderat sowie als Ortsvorsteher werde man ohnehin "zu jeder Tages- und Nachtzeit" von Bürgern mit deren Anliegen angesprochen, so Mays Erfahrung. Es bleibe auch nicht aus, dass man in Auseinandersetzungen hineingezogen werde. Sein Credo: "Lieber eine Straße einweihen als Nachbarstreitigkeiten lösen."