Die Mitglieder des Missionskreises freuen sich mit Pater Schrenk über den Besuch von Pfarrer Sanou aus Burkina Faso. Fotos: Stehle/Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Pfarrer aus Burkina Faso zu Besuch beim Missionskreis / Dank für Spenden / Schüler profitieren

Pfarrer Michael Beranger Sanou aus dem westafrikanischen Staat Burkina Faso hat den Missionskreis besucht. Er bedankte sich für die Spenden, die für seine Gemeinde in Banfora beim Adventsmarkt gesammelt wurden.

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Der 42-jährige Afrikaner machte Urlaubsvertretung in einer französischen Kirchengemeinde und besuchte vor der Rückreise Pater Albert Schrenk von den Weißen Vätern in Hechingen.

Die beiden kennen sich gut, waren sie doch in derselben Gemeinde in Afrika tätig. Keine Frage daher, dass Michael Beranger Sanou auch die Aktiven des Missionskreises kennenlernen wollte, die seine Gemeinde seit Jahren mit dem Erlös aus dem Adventsmarkt unterstützen. Zuletzt konnten sie die Renovierung von Studienräumen und die Installation einer Fotovoltaik-Anlage an der dortigen katholischen Schule finanzieren. "Dadurch haben wir Stromkosten gespart, und die Studenten sind dankbar, dass sie auch abends lernen können", betonte der Pfarrer.

Und Pater Albert, der für ihn aus dem Französischen übersetzte, ergänzt: "Ohne Bildung geht nichts in Afrika. Bildung ist so wichtig wie der Katechismus-Unterricht." Das sei auch das Motiv der Weißen Väter: nicht nur den christlichen Glauben zu lehren, sondern auch in Bildung zu investieren, damit die Menschen eine Zukunft haben.

Pfarrer Sanou wird ab Herbst die Verwaltung mehrerer Schulen der Diözese übernehmen. Die katholischen Schulen seien sehr angesehen und offen für alle Religionen, erläutert Pater Schrenk. Der gute Ruf basiere auf eigens ausgebildeten Lehrkräften und auf den für afrikanische Verhältnisse kleinen Klassen mit 60 Lernenden. Ansonsten seien 100 Schüler pro Klasse üblich.

Neugierig waren die Missionskreisler auf die aktuellen Lebensverhältnisse in Burkina Faso. Pfarrer Sanou berichtete, dass das Leben immer mehr beeinträchtigt werde durch terroristische Übergriffe, Gewalttaten und Straßenräuberei durch Untergruppen des IS aus Mali.

Die Ernte sei in diesem Jahr gut, sodass nicht mit einer Hungersnot gerechnet werden müsse. Aber in den Jahren, in denes es nicht regne, müssten die Menschen hungern. Dazu sagt er: "In Europa klagen viele Menschen über schlechte Bedingungen. Aber müssen sie sich je Sorge um ihr Essen machen?"

Der afrikanische Pfarrer lobt das soziale System in Deutschland mit der Krankenversicherung, die es in Burkina Faso nicht gebe. Die Arztbesuche müssten aus der eigenen Tasche bezahlt werden. "In den Kirchen fällt mir auf, dass sie hier nur bei Beerdigungen voll sind. Bei der Sonntagabendmesse in seiner Gemeinde Banfora feiern mehr als 1000 Menschen mit, darunter auch ganz viele junge Leute."

Die Mitglieder des Missionskreises wollten wissen, welche Projekte sie in diesem Jahr mit dem Erlös aus dem Adventsmarkt unterstützen können. Pfarrer Sanou schwebt vor, in die Ausbildung von Mädchen zu investieren. So denkt er daran, Nähmaschinen für die Schülerinnen zu kaufen, damit diese das Schneidern erlernen und später ein eigenes Einkommen haben. Für eine ganze Klasse stehe nur eine Nähmaschine zur Verfügung, und das sei eine mit mechanischem Pedalantrieb. Genaueres werde er Pater Schrenk aber noch mitteilen.

Die Frauen und Männer des Missionskreises wurden durch den Besuch von Pfarrer Michael Beranger Sanou neu angespornt. Sie sind sich sicher, "dass ihr Einsatz für die Menschen in Burkina Faso lohnenswert ist und jeder Cent direkt bei den Menschen ankommt".