Auch der Betrieb des Leidringer Kindergartens ruht. Per App oder Mail bleiben die Erzieherinnen aber dennoch mit den Familien der Kinder in Kontakt.Foto: Welte Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Leidringer Johann-Georg-Blocher-Kindergarten nutzt modernes Medium, um in Krisenzeiten Kontakt zu halten

Auch der evangelische Johann-Georg-Blocher-Kindergarten in Leidringen nutzt in Zeiten der verordneten Kita-Schließung neue Wege, um mit Eltern und Kindern in Kontakt zu bleiben: Per Kita-Info-App laufen Informationen und Bastelideen für die Familien, um die Zeit zu überbrücken.

Rosenfeld-Leidringen. Cindy Welte, Sozialpädagogin und Leiterin des evangelischen Kindergartens, hat mit ihrem Team bereits 2018 die damals noch unbekannte Kita-Info-App eingeführt. "Mittlerweile ist sie bei einigen Einrichtungen nicht mehr wegzudenken, so wie eben bei uns auch", so Welte: "Wir sind froh, diesen Schritt damals gegangen zu sein." Heute erweise es sich als positiv, dass Smartphones, Tablets und andere Geräte weit verbreitet sind. Dadurch könnten Transparenz und Zusammenhalt geschaffen werden.

 Das Kita-Team hat nach Angaben von Welte die Lage und Änderungen der Politik beobachtet und informierte zeitnah zur Bekanntgabe bereits die Eltern über die App über die Schließung. Gleich am Samstag, direkt nach Bekanntgabe, hatte sie anhand der Rückmeldeoption eine Info über die Notbetreuung herausgegeben.

Gleichzeitig erfuhr sie davon, welche Eltern betroffen sind und eine Betreuung benötigen. Sie informierte schnell ihr komplettes Team. Bei einer Sitzung am Montag vergangener Woche wurde besprochen, wie es weiter geht, wer welche Aufgaben übernimmt und was noch vorgearbeitet werden kann.

Es wurden Termine vereinbart, bei denen sich die Erzieherinnen einzeln oder maximal zu zweit zum Putzen und Reinigen der gesamten Räumlichkeiten treffen.

Zwei dieser Termine haben bereits stattgefunden. Dabei haben die Beteiligten laut Welte großen Wert darauf gelegt, dass sie direkten keinen Kontakt zueinander hatten, "denn darauf wurde deutlichst hingewiesen". Deshalb habe jeder für sich zu unterschiedlichen Zeiten seine Arbeiten übernommen.

 Durch die Kita-Info-App habe das Team die Möglichkeit, sagt die Leiterin, einen ständigen Austausch und Kontakt zu den Eltern als auch zu den Kindern zu gewährleisten. 

Zum einen informiert sie Eltern über die politische Lage und die Änderungen. Zum anderen möchten die Mitarbeiterinnen mit den Kindern in Kontakt bleiben und ihnen ein Stück "Kindi-Zeit" schenken, so gut es geht.

 Deshalb sendet Welte seit Mittwoch täglich Rezepte, Bastelideen, Lieder, Projekt für Zuhause, Experimente, und anderes per App und Smartphone an die Eltern und Kinder weiter.

 Die App ermöglicht es, in Gruppen verschiedene Einzelinfos zu schicken. Dies nutze das Team gezielt. Beispielsweise könne man den Vorschülern Spielideen und Übungen schicken, die diese dann bearbeiten können.

 Die Kleinsten, die Pinguine, bekommen Vorlesegeschichten oder Bastelideen, dem Alter der Zwei- bis Dreijährigen angepasst.

 "Wir sind prinzipiell täglich per Mail erreichbar und helfen bei Fragen oder Anregungen, wo wir können", betont Welte. 

Dazu nutzen die Mitarbeiterinnen die Zeit des geschlossenen Kindergartens, um die Portfolios der Kinder fortlaufend aufzubereiten. Sie arbeiten an Projekten, Bastelideen, Liedern, und Rezepten, um täglich eine Meldung herausgeben zu können.

 "Natürlich vermissen wir die Kinder. Das ist schon echt eine ungewöhnliche Ausnahmesituation", sagt die Sozialpädagogin. Doch durch Anregungen und die Erreichbarkeit wolle man wenigstens ein kleines Stückchen Normalität gewährleisten.

 Im Zuge der Vorbereitungen für das Osterfest werden die biblischen Stuhlkreise verschriftlicht und über die App geschickt, sodass die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern die Geschichte zusammen erleben können.

 Dazu gibt es eine Überraschung: Jedes Kind soll eine Müslischale bekommen, darin ein paar Leckereien und eine vorbereitete Basteleinheit. So können die Kinder zuhause ihren Osterhasen basteln und haben dazu ein kleines Geschenk.

 Um die Überraschung perfekt zu machen, werden sich die Erzieherinnen aufteilen und die Geschenke an Ostern an die Familien verteilen.

 "Wir müssen das Beste aus dieser Situation machen, und das tun wir", so Welte.