Sülzle vergleicht den Ackerboden mit dem Menschen: "Der Boden muss die ganze Chemie aufnehmen. Ähnlich ist es bei Menschen, wenn sie Medikamente nehmen. Es kann immer zu Nebenwirkungen kommen." Er wolle auch in Zukunft einen gesunden Boden haben – und dies gehe am besten ohne Chemie.
Ähnlich verhalte es sich mit den Tieren auf seinem Hof. "Wenn die Tiere sich wohlfühlen, dann erbringen sie auch eine bessere Leistung", ist Sülzle überzeugt. Daher bekommen seine Rinder Gras, Heu oder Silage anstelle von Fertigfutter. Dadurch produzierten die Mutterkühe eine qualitativ hochwertigere Milch und die Kälber wüchsen schneller und besser. Den Stall musste Wilhelm Sülzle für die Umstellung nicht umbauen. "Er ist schon immer biotauglich gewesen."
Insgesamt 135 Hektar Land nutzt der Landwirt für seinen Betrieb, 55 Hektar dienen als reines Ackerland, der Rest wird zum Futteranbau für seine rund 170 Tiere verwendet. Auf seinen Feldern betreibt er die siebengliedrige Fruchtfolge, die es Sülzle ermöglicht, eine gute Bodenqualität zu sichern und Beikräuter in Schach zu halten. "In konventionellen Betrieben wird mit der Fruchtfolge oft Schindluder betrieben", weiß der Landwirt.
Wilhelm Sülzle hat sich für den Demeter-Verband als Vertriebspartner entschieden. Als Gründe hierfür führt er die hohen Anforderungen des Verbands und die gute Vermarktung an. "Selbst wenn Flaute auf dem Markt ist, werden Demeter-Produkte immer noch besser verkauft", sagt Sülzle.
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