Ortschaftsrat Heiligenzimmern lehnt Anfrage von Vodafone ab. Mobilfunk bringte Gemeinde keine Verbesserung.
Rosenfeld-Heiligenzimmern - In seiner jüngsten Sitzung hat der Heiligenzimmerner Ortschaftsrat einstimmig eine Anfrage des Mobilfunkunternehmens Vodafone abgelehnt. Dieses wollte eine Fläche im Bereich Wettwag pachten und dort einen Handymasten aufstellen.
Einen möglichen Alternativstandort auf dem Witthau lehnte der Rat ebenso ab. Als Gründe für die Entscheidung nannten die Ratsmitglieder, der Standort liege zu nahe an der Wohnbebauung. Das könne eine zu hohe Strahlenbelastung für die Bevölkerung bedeuten. Zudem würde der Funkmast keine Verbesserung in der Netzversorgung in Richtung Rosenfelder und Vöhringer Tal bringen.
Ortsvorsteher Rolf Kotz sagte, dass sich der Ortschaftsrat nach Eingang der Anfrage im September bei den Heiligenzimmernern ein Stimmungsbild eingeholt habe. Viele Bürger seien mit der vorhandenen Mobilfunkversorgung im Ort zufrieden und sähen keinen Bedarf. Standorte im Bereich Wettwag oder Witthau wären für viele zu nah am Ort. Teilweise wäre Akzeptanz da, wenn der Mast weiter entfernt erstellt würde.
Kotz verwies auf eine Studie, die auf mögliche Gefahren von Mobilfunk aufmerksam mache – erhöhtes Krebsrisiko, Stressbelastung oder Elektrohypersensibilisierung. Außerdem gebe es für den angefragten Standort Einwände des Kreisarchivs, da in diesem Gewann eine frühere Burg vermutet werde.
Ortschaftsrat Klaus May ergänzte, ein zusätzlicher Mast müsse eine Verbesserung für das Rosenfelder und Vöhringer Tal bringen. Das sei so nicht der Fall.
Horst Bisinger meinte, dass das neue Glasfaserkabel, das im Moment in Heiligenzimmern verlegt wird, eine zusätzliche Verbesserung beim Internetzugang bringe. Er stellte in Frage, ob man beispielsweise im Garten LTE-Technik brauche.
Vor allem die Feuerwehr wünsche sich eine Verbesserung im Notruf-Bereich, meinte Hubert Schreiner. Er habe die Stimmung im Dorf als zweigeteilt erlebt – aber dieser Standort bringe keine bessere Versorgung. Tobias Bisinger ergänzte, dass die meisten Leute der Meinung gewesen seien, dass man diesen Funkmast nicht brauche.
Wenn es eine Verbesserung für den Notruf auf der Straße wäre, sei Mobilfunk okay, wenn ein Funkmast direkt gegen den Ort gerichtet sei, lehne er es ab, sagte Michael Pawlika.
Das Gremium war sich auch darin einig, dass es technisch nicht in der Lage sei, einen Standort für einen verbesserten Empfang im Rosenfelder und Vöhringer Tal zu benennen.
Der Ortsvorsteher gab in der Sitzung bekannt, dass die Verlegung der Leerrohre für das neue Glasfaserkabel und damit einer besseren Internetversorgung zügig vorankomme. Allerdings werde bei den Arbeiten bis zum 18. Januar eine Winterpause eingelegt.