Daniela und Günter Rauch sind in der Kategorie Forstunternehmer des Jahres für den Deutschen Waldpreis 2021 nominiert.Foto: forstpraxis.de Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Günther Rauch ist für den Deutschen Waldpreis nominiert worden

Rosenfeld-Bickelsberg. Günther Rauch aus Bickelsberg ist in der Kategorie "Forstunternehmer des Jahres" für den Deutschen Waldpreis 2021 nominiert. Das Internet-Portal forstpraxis.de vergibt zum vierten Mal den Deutschen Waldpreis.

Neun Kandidaten aus ganz Deutschland stehen im Finale der Kategorien "Waldbesitzer", "Förster" sowie "Forstunternehmer des Jahres". Bis zum 14. Juni können Interessierte unter www.deutscher-waldpreis.de ihre Stimme abgeben. Auch der Sonderpreis "Nachhaltigkeit Wald 2021" wird vergeben.

Mit dem Waldpreis zeichnet forstpraxis.de Menschen aus, die sich für die Forstbranche stark machen. Drei Kandidaten pro Kategorie haben die Juroren ins Finale gewählt. Wer die mit jeweils 2000 Euro je Kategorie dotierte Auszeichnung mit nach Hause nehmen darf, bestimmt das Publikum. Die vier Preisträger werden am 21. Juni bei einer digitalen Preisverleihung ab 16.30 Uhr auf www.forstpraxis.de ausgezeichnet.

Das Forstunternehmen Günter Rauch in Bickelsberg besteht aus drei Unternehmen. Alle haben sich der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft verschrieben. Die Firma bietet das komplette Spektrum forstlicher Dienstleistungen an. In diesem Jahr starten die ersten Azubis des Unternehmens ihre Lehre.

Angefangen hatte Rauch 1982 als Ein-Mann-Betrieb aus der elterlichen Landwirtschaft heraus. Rauchs erste Maschine war ein MB Trac 1000. Zuvor hatte sein Vater mit Unimog und Pferden gearbeitet. Zum Maschinenpark gehören heute unter anderem vier Harvester und sechs Forwarder.

Bestandsbegründung und Waldpflege gehören ebenso zum Firmenportfolio wie Holzernte und Rückung. Aber diese allein machen noch keinen Kreislauf aus. Weiter geht es mit Bestandsbegründung und Waldpflege.

Nicht alle Holzsortimente lassen sich industriell verwerten. Deshalb haben die Rauchs 2001 die Firma Brennenergie & Transport gegründet, zu der das Brennholzzentrum Bickelsberg gehört. Diesen Firmenbereich leitet Rauchs Ehefrau Daniela. Sie vermarktet Scheitholz und Hackschnitzel.

2006 hatte Rauch die Idee, die Schule in Rosenfeld nachhaltig zu beheizen. Aus dieser Idee entstand die Firma Naturenergie Kleiner Heuberg, die seit 2009 ein Heizkraftwerk in Rosenfeld betreibt. Inzwischen versorgt das mehr als vier Kilometer lange Nahwärmenetz nicht nur die Schule mit Wärme, sondern auch das Rathaus, die Feuerwehr und im Sommer das Schwimmbad. Dazu kommen Gewerbebetriebe und Wohnhäuser. Günter Rauch liefert die Hackschnitzel für das Heizkraftwerk. Sie kommen aus dem Wald oder aus der Landschaftspflege, ebenfalls ein Bereich der Brennenergie & Transport. Gehackt werden sie von kooperierenden Unternehmern.

Günter und Daniela Rauch waren von ihrer Idee so überzeugt, dass sie 123 000 Weidenstecklinge als Kurzumtriebsplantage gesetzt haben. Die Weidenfelder werden alle drei Jahre gemäht. "Die produzieren nicht nur nachhaltigen Brennstoff, sondern bieten auch Deckung für alle möglichen Tiere", erklärt Günter Rauch den doppelt positiven Effekt der Weiden. "Am Schluss verwenden wir sogar die Asche wieder", sagt Daniela Rauch. Die Asche aus dem Heizkraftwerk wird mit Dolomit gemischt und anschließend für die Waldkalkung verwendet. "So schließt sich der Kreislauf und wir sind wieder im Wald."