Nachkommen der Familie Fischer, welche die Fischermühle im Bubenhofer Tal betrieben hat, haben sich in Rosenfeld getroffen. Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Ursprünge liegen im Stunzachtal

Rosenfeld (may). Mehr als 70 Angehörige der Familien Fischer haben sich im evangelischen Gemeindehaus mit 500 Jahren Geschichte beschäftigt. Der ausgehängte Stammbaum war zehn Meter lang. Viele geschichtliche Ereignisse wurden beim Treffen ausgetauscht und vertieft.

Im wesentlichen wurden drei Verästelungen in Augenschein genommen. Zurück geht alles auf die Fischermühle im Bubenhofer Tal. Heute sind Nachkommen in Rosenfeld, Täbingen, in der Schweiz wie auch in anderen Städten wie Reutlingen und Tuttlingen zu finden. Bürgermeister Thomas Miller freute sich bei seinem Grußwort, dass das Treffen in Rosenfeld stattfinde. "Familiengeschichte und die Ortsgeschichte gehören zusammen", so der Bürgermeister. Großen Respekte zollte er Horst Peter Öhler, welcher die Familiengeschichte erforscht hatte. Ebenfalls lobte Täbingens Ortsvorsteher Erhardt Sautter die umfangreiche Arbeit in der Erforschung der Familiengeschichte.

Sieben Jahre lang hat Öhler in Archiven nach Dokumenten geforscht, die bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen. Jakob Fischer zog vermutlich im späten 19. Jahrhundert in die Schweiz. Der Schuhmacher hatte vermutlich in Rosenfeld, wo damals in der Stadt 1000 Einwohner gezählt wurden, nicht genügend Arbeit gefunden. Die umfangreichen Verwandtschaftsbeziehungen erläuterte Rudolf Widmer, der in der Schweiz lebt, wobei der Name Fischer in Baden-Württemberg am fünfhäufigsten vorkomme.

Die Nachforschungen von Horst Peter Öhler ergaben, dass die heutige Lehnerbrauerei als Fischerbrauerei einst ebenfalls zur großen Familie gehörte. Erläutert wurde auch, wie die Fischers nach Täbingen gelangten und die dortige Fischersmühle betrieben. Der Ursprung lag aber in der Fischermühle im Bubenhofer Tal, welche zu Beginn von Matthias Fischer betrieben wurde.

Welche Schwierigkeiten bei der Ausübung des Müllerhandwerks auftraten, beschrieb bei dem Treffen sehr anschaulich Karl-Martin Fischer. Bis 2002 betrieb er die letzte Mühle an der Schlichem in Täbingen. Das wassergetriebene Rad trieb den Mühlstein an, wobei täglich maximal zwei Tonnen Getreide gemahlen wurden.

Aus Holz gebaute Mühlen waren immer brandgefährdet, so der ehemalige Müller, da die Mühle rund um die Uhr lief und die mechanischen Gelenke regelmäßig geschmiert werden mussten, weil sie ansonsten heiß liefen. Heute ist der Beruf des Müllers faktisch ausgestorben. Nur noch große Firmen mahlen Getreide.