In der Klostermühle in Heiligenzimmern wird aus einem Hänger Getreide abgekippt. Es herrscht Hochbetrieb. Foto: Schwarzwälder-Bote

Landwirtschaft: In der Klostermühle in Heiligenzimmern herrscht derzeit Hochbetrieb

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Die Getreideernte wird in den nächsten Tagen vollends abgeschlossen. Die Qualität bleibt allerdings hinter den Erwartungen zurück. Auch die Getreidemenge ist um rund zehn Prozent geringer als in den Vorjahren.

Die Rapsernte ist so gut wie abgeschlossen, und auch der Hafer und die Braugerste sind weitgehend abgeerntet. Vom Weizen sind rund 80 Prozent gedroschen, weiß Wilhelm Lohrmann, Geschäftsführer der Klostermühle in Heiligenzimmern. Der heiße Juni mache sich bei der Ernte deutlich bemerkbar. Bei Hitzetagen mit mehr als 35 Grad leide das Wachstum der Getreidepflanzen. "Die pflanzeneigene Verdunstung reichte nicht mehr aus. Die Pflanzen nahmen Schaden, der sich jetzt beim Ernteergebnis auswirkt", weiß Lohrmann. Die Getreidepflanze sei "ausgebrannt" und das Restwachstum beeinträchtigt.

Beim Hafer liege das Hektolitergewicht, auch Schüttgewicht genannt, unter 50 Kilogramm pro Hektoliter. Ähnlich sehe es beim Weizen aus. Das Hektolitergewicht pendele sich hier zwischen 68 und 76 Kilogramm pro Hektoliter ein und liege somit unter dem Durchschnittswert des Vorjahres von 76 Kilogramm.

Gelitten habe auch die Braugerste, die einen geringeren Proteingehalt aufweist. Liegt dieser normalerweise bei unter zwölf Prozent, so werden laut Lohrmann in diesem Jahr Werte bis 15 Prozent gemessen, was für die Braugerste eine Qualitätseinbuße bedeutet. Ähnliche Ergebnisse gebe es beim Raps. In diesem Jahr liege der Ölgehalt um drei bis vier Prozent niedriger als in einem normalen Erntejahr.

Abzuwarten sei die Preisentwicklung auf dem Getreidemarkt. Weil es im Juni in Europa sowie in den USA heiß gewesen sei, konnte ein Preisanstieg beim Börsenwert der Getreidesorten festgestellt werden. Doch mittlerweile sei der Preis wieder gesunken. Lohrmann: "Erst nach der Ernte wird sich das Preisniveau einpendeln."

Familie Lohrmann bewirtschaftet Mühle in sechster Generation

Da viele Getreidesorten zeitgleich geerntet werden konnten, ging es in der Klostermühle bei der Anlieferung hoch her. Bei der Annahme des Korns werden die Zugmaschine und die beladenen Hänger gewogen und Getreideproben entnommen. Anschließend wird den Landwirten eine Abladestelle zugewiesen. Das leere Gefährt wird wieder gewogen, die Differenz wird als Getreidemenge gutgeschrieben. Von den Mitarbeitern wird in diesen Tagen viel abverlangt, um die Frucht zu prüfen und zu messen.

Die Klostermühle Heiligenzimmern wird seit 189 Jahren von der Familie Lohrmann in der sechsten Generation betrieben, die siebte ist schon im Betrieb tätig.