Den großen Sohn von Bickelsberg, der Fürstbischof von Brixen geworden ist und als Vermittler und Wohhltäter bekannt war, ließ Wolfram Fischer in einem informativen Vortrag aufleben. Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Berthold von Bickelsberg war als Fürstbischof von Brixen Vermittler und Wohltäter

Er galt in seiner Zeit als Vermittler und Wohltäter: Über Berthold von Bickelsberg hat Rektor a. D. Wolfram Fischer im Bürgerhaus referiert. Der Vortrag, der vom Arbeitskreis "Freizeit und Kultur" organisiert worden war, stieß auf großes Interesse.

Rosenfeld-Bickelsberg. Anschaulich und mit vielen Bildern untermauert, schilderte Wolfram Fischer die Geschichte dieses großen Sohns von Bickelsberg, der es bis zum Fürstbischof von Brixen gebracht hatte.

Berthold von Bickelsberg wurde um 1365 in Bickelsberg geboren und zog mit seiner Familie nach Rottweil. Da die Familie den Nachnamen Meister trug, war der Vater vermutlich ein Handwerksmeister, der in Rottweil die Chance sah, seinen Betrieb auszubauen. Sohn Berthold ging zur Schule, studierte Theologie und wurde zum Priester geweiht.

Seine erste Pfarrstelle war Ingoldingen, in der Nähe von Biberach an der Riß. Irgendwann zog es den Pfarrer zurück in seine Heimat, und er übernahm die Pfarrerstelle in Stetten bei Rottweil. Parallel wirkte er als Kaplan im Münster in Rottweil.

In jener Zeit war die Kirche gespalten, und König Sigismund rief das Konstanzer Konzil ein. Berthold von Bickelsberg lernte den Landesherrn von Tirol Friedrich den IV. kennen, und der Pfarrer aus Bickelsberg wurde Probst, also Leiter des Klosters Neustift.

Dazu ist in den Geschichtsbüchern nachzulesen, dass sich in jener Zeit am Kloster die Küche weiterentwickelt hat und auch ein Spital im Kloster eingerichtet wurde.

Der Landesherr von Tirol sowie der damalige Papst Martin V. beförderten den Probst vom Kloster Neustift zum Fürstbischof von Brixen. Einen guten Ruf erwarb sich der intelligente Bischof schon bald. Oft musste er vermitteln zwischen Vertretern von Kirche und Monarchie, und dabei war er sehr erfolgreich und genoss daher ein hohes Ansehen. Missstände in Zeiten der Kirchenspaltung wurden in einer Synode beraten und möglichst aufgehoben.

1427 wurde Berthold von Bickelsberg nach Innsbruck gerufen, um den Sohn von Friedrich IV. zu taufen. Auch Kaiser Sigismund war als Pate zu Gast. Auf dieser Reise erlitt der Bischof einen Schlaganfall und verstarb. Sein Nachfolger im Bischofsamt musste feststellen, dass die Kassen leer waren und noch Schulden gegenüber Adligen bestanden. Demzufolge muss Berthold von Bickelsberg den Armen in vielfältiger Weise geholfen haben.

Am Ende des anschaulichen und wissensreichen Vortrags ermunterte Wolfram Fischer die Bickelsberger, ihrem großen Sohn eine Straße oder einen Platz zu widmen.

Voll des Lobens war Bürgermeister Thomas Miller für den interessanten Vortrag. Miller war es bei der Grabessuche in Brixen ähnlich ergangen wie Wolfram Fischer: Erst nach einem größerem Aufwand war es ihm gelungen, das Grabmal im Eingangsbereich des Dom zu Brixen zu entdecken.