In den acht städtischen Kindergärten in Rosenfeld wie der Kita Regenbogen (Bild) steigen die Betreuungsgebühren. Foto: Schnurr

Gemeinderat beschließt "moderate Anhebung" der Gebühren. Fünf Gegenstimmen.

Rosenfeld - Im September beginnt das neue Kindergartenjahr 2018/2019. Familien in Rosenfeld müssen dann etwas mehr für die Betreuung ihrer Sprösslinge bezahlen.

Bereits im Ausschuss für Kinder und Jugend hatten dessen Mitglieder intensiv das Für und Wider einer "moderaten Anhebung" der Kita-Gebühren erörtert. Diese Diskussion setzte sich in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend fort.

"An dem Thema scheiden sich die Geister", hielt Klaus May (Unabhängige Wähler, UW) fest. Im Grunde habe jeder recht, doch man müsse sich eben entscheiden – und er selbst stimme für die Empfehlung des Ausschusses.

Sein Fraktionskollege Selim Üntöken hielt dem entgegen, die Stadt könne sich etwas leisten und ihre Bürger entlasten. Auf lange Sicht lasse sich vielleicht sogar ganz auf die Elternbeiträge verzichten: "Wenn wir uns anstrengen", könne man die 200- bis 300 000 Euro aufbringen, um die es letztlich gehe.

Michael Halter, ebenfalls UW, argumentierte für die Anhebung der Gebühren. Die Stadt leiste für Familien enorm viel; beispielsweise bei rund 6500 Einwohnern acht Kindergärten, einen in jedem Teilort. "Dort wird die richtige Arbeit gemacht, und die darf auch etwas kosten." Rosenfeld verlange bereits jetzt deutlich weniger, als erhoben werden sollte. Tatsächlich liegt auch die vom Gemeinderat vergleichsweise knapp mit acht gegen fünf Stimmen beschlossene Erhöhung unter den von kirchlichen und politischen Stellen empfohlenen Sätzen.

Horst Lehmann (Freie Wähler) war bei denen, die gegen die Erhöhung stimmten. Er erinnerte daran, dass schon eine Erhöhung um beispielsweise 84 Euro im Jahr für ein alleinerziehendes Elternteil "wirklich Geld" sei. Rosenfeld könne es sich leisten, darauf zu verzichten. Lehmann vermisst außerdem ein Konzept dafür, wie man Familien entlasten könne.

Nach dem Mehrheitsbeschluss wird die Betreuung erstmals seit 2015 wieder durch die Bank teurer: Die Kosten für die Regelbetreuung von Kindern ab drei Jahren erhöht sich zwischen einem und sechs Euro je Monat, abhängig davon, wieviele Kinder aus einer Familie einen Kindergarten besuchen. Die Ganztagesbetreuung wird zwischen einem und sieben Euro teurer.

Noch stärker steigen die Gebühren für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren: in altersgemischten Gruppen um zwei bis 14 Euro, in verlängerter Betreuung von täglich sechs Stunden um drei bis 17 Euro und in Ganztagesbetreuung um drei bis 21 Euro.