Seit vergangener Woche tätowiert Maik Schröder in Rosenfeld: Dort hat er ein Studio der "Lifestyle Garage" in der Nähe seines Wohnortes eröffnet. Fotos: Merk Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Die "Lifestyle Garage" eröffnet ein zweites Studio in Rosenfeld / Der Künstler entwirft alles selbst

Rosenfeld ist seit vergangener Woche um einen Künstler reicher: Maik Schröder hat in der Bickelsberger Straße sein zweites Tattoo-Studio eröffnet. Am Samstag, 22. September, findet die offizielle Einweihung statt.

Rosenfeld. Es gibt in der lokalen Tattoo-Szene kaum jemanden, der sie nicht kennt: die "Lifestyle Garage" in Truchtelfingen. Schon öfter berichteten auch überregionale Medien über das Tattoo-Studio und seine Künstler, die nicht nur in Deutschland, sondern sogar in den USA bereits mehrfach für ihre Kunstwerke ausgezeichnet worden sind.

Maik Schröder ist Mitinhaber der "Lifestyle Garage". Weil seine Verlobte, Grazia Schweizer, schwanger ist und mit ihm zusammen in Erlaheim lebt, überlegte der Künstler schon seit längerem, ein zweites Studio in der näheren Umgebung seines Wohnsitzes zu eröffnen: "Geplant war es aber eigentlich erst für nächstes Jahr", erzählt er. Wie es der Zufall so wollte stieß er dann aber auf den leerstehenden Laden in der Bickelsberger Straße "und der war einfach perfekt", erinnert sich der 27-Jährige.

Viel Arbeit musste er jedoch trotzdem in das Gebäude stecken: "Wir haben komplett alles neu gemacht", so Schröder. Zusammen mit dem Vater seiner Verlobten arbeitete er jeden Tag dort, damit aus dem alten Laden ein modernes Tattoo-Studio wird. Nach dreiwöchiger Renovierung war das geschafft, und Maik Schröder konnte mit seinen Kunden in den neuen Laden nach Rosenfeld umziehen.

Die hätten die spontane Ortsverlegung ihres Tattoo-Termins überhaupt nicht schlimm gefunden: "Wir haben sowieso auch viele Kunden aus der Balinger Gegend, für die ist das zweite Studio natürlich noch praktischer", erklärt der 27-Jährige.

Dankbar sei er aber auch denen, die aus der Sigmaringer Umgebung kommen und trotzdem den jetzt deutlich weiteren Weg auf sich nähmen, um sich von ihm tätowieren zu lassen. "Aber auch die Kunden sagten, dass das überhaupt kein Problem sei. Darüber war ich echt froh", so Schröder.

Ein weiterer Grund, der für die Eröffnung eines Studios in der Gegend von Balingen sprach, war außerdem Schröders Stil: "Ich mache viel im abstrakt-realistischen Bereich, aber auch klassische Black-and-Grey-Tattoos. Und viele der Tätowierer, die in der Balinger Umgebung arbeiten, machen vom Stil her eher diese Old-School-Sachen", erklärt der Künstler.

Außerdem unterscheide er sich in einem weiteren, für ihn ganz wesentlichen Punkt, von seiner Konkurrenz: "Ich bezeichne mich selbst nicht als Tätowierer, sondern als Künstler, und zwar aus folgendem Grund: Ich lasse mir von meinen Kunden keine Vorlage aus dem Internet oder so geben, sondern entwerfe die Tattoos, die ich steche, immer selbst. Sie erzählen mir ihre Geschichte zu dem geplanten Tattoo, und davon lass’ ich mich inspirieren", erklärt er. Eine mitgebrachte Vorlage einfach abzumalen, habe für ihn nichts mit Kunst zu tun, sondern sei einfach nur Geldmacherei.

Bisher habe die Entscheidung, das Tattoo von ihm entwerfen zu lassen, auch keiner seiner Kunden bereut: "Die meisten sind froh darüber, ein Unikat auf der Haut zu haben, und ich finde, das ist einfach das Geile an dem Beruf: dass da draußen dann irgendjemand mit meinem Kunstwerk rumläuft. Mir ist es auch egal, ob die Leute wissen, dass ich das gemacht hab. Das Gefühl reicht mir schon."

Nach wie vor arbeitet Schröder eng mit seinen Kollegen in Truchtelfingen zusammen. Dort könne man auch Termine für das neue Studio vereinbaren und andersrum. Die Rosenfelder seien dem etwas anderem Geschäftsinhaber freundlich begegnet: "Ich denke, die Leute spüren, dass wir eigentlich ein ganz normaler Familienladen sind – nur etwas bunter", sagt Schröder und lacht.