Margita Fäßler, Leiterin der Stadtbücherei, hat beim Frederick-Tag in der Iselin-Schule mit den Kindern gebastelt.Fotos: Klug Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Frederick-Tag an der Iselin-Grundschule / Auch Rosenfelds Bürgermeister und der Rektor gehen unter die Vorleser

Jährlich im Oktober wirbt das Land Baden-Württemberg mit dem Frederick-Tag für eine aktive Leseförderung. Vor kurzem ist es in der Grundschule Rosenfeld rund ums Thema Lesen gegangen. Motto: "Wer Bücher liest, schaut in die Welt".

Rosenfeld. An mehreren Tagen machten sechs Klassen begeistert mit. Im Eingangsbereich der Schule lud eine Stellwand ein, sich über die Literatur und die Vorleser zu informieren.

Unter normalen Umständen könnten die Schüler aus verschiedenen Bücherangeboten wählen und in ihre gewählte Lesestunde kommen. Aber aufgrund der Pandemiebedingungen blieben die Klassen unter sich in ihren Klassenräumen, und die geladenen Vorleser kamen in die Klassen. Also eine recht abgespeckte Version des Frederick-Tags.

Allen voran Bürgermeister Thomas Miller, nach eigener Einschätzung ein "Vielleser". Er las in Klasse 4a zuerst aus Lindgrens "Mio mein Mio" und danach aus dem Buch "Henry der Schreckliche" von einem Unsinn und viel Quatsch treibenden Jungen vor. Dazu Miller: "Im Rathaus muss ich täglich viel lesen, hier kann ich auswählen. Da ich sehr gerne lese, auch im Urlaub viel Zeit mit Lesen verbringe, gefällt mir diese Aktion." Einer der Schüler meinte: "Ich fand die Lesung von unserem Bürgermeister richtig cool."

Auch der kommissarische Schulleiter der Grundschule, Rainer Schwab, begab sich unter die Vorleser und erfreute die neuen Einser mit Geschichten von "Frieder und seiner Oma". Er würde es jederzeit wieder tun, so hatte ihm diese Arbeit mit den Jüngsten unserer Grundschule gefallen.

Nina Merk, Elternvertreterin der Klasse 3b, freute sich darauf, bei den Schülern der Klasse 4b vorzulesen. Dort stand das Buch vom kleinen "Ritter Trenk" hoch im Kurs

Margita Fäßler, Leiterin der Stadtbücherei Rosenfeld, las in Klasse 2a aus Astrid Lindgrens Klassiker fürs erste Lesen die Geschichte von "Lisabet und der Erbse" vor. Die Kinder fieberten spürbar mit, wie wohl die Erbse wieder aus Lisabets Nase zu bringen sei. Und da schließlich ein Frederick-Tag nicht denkbar ist ohne die Maus Frederick, wurde auch aus dieser Geschichte vorgelesen und mit den Kindern gebastelt.

Christine Wiktorin, die vielen Kindern schon aus der Stadtbücherei bekannt war, las Geschichten aus Paul Maars Buch "Kreuz und Rüben, Kraut und quer" vor. Im anschließenden Kunstunterricht ließen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf und brachten die Geschichten zu Papier.

Diese Lesetage waren für alle ein Gewinn: Die städtische Bücherei konnte ihre zukünftigen "Kunden" weiter binden, die Elternvertreterin intensivierte einmal auf eine andere Art und Weise die positive Zusammenarbeit Schule und Elternschaft durch ihre Aktion, der Schulleiter Schwab machte sich bekannt bei den Grundschülern, und der Bürgermeister war als Oberhaupt der Stadt ein Ehrengast der Klasse 4a, die sich besonders herausgehoben fühlte.

Vieles wäre denkbar gewesen, um die Kinder noch mehr in die Geschichten der Bücher zu holen: ein Quiz mit Preisverleihung für alle beteiligten Schüler, eine Bücher-Rallye, Theateraktionen zu Buchszenen, ein Leseparcour oder gar ein Literaturspaziergang. Durch Corona war dies alles nicht möglich. Am Schluss waren sich aber alle einig, dass die Veranstaltung trotz der Einschränkungen gut angekommen ist.