Die evangelischen Kirchengemeinden auf dem Kleinen Heuberg (hier die Rosenfelder Stadtkirche) werden in Zukunft noch enger zusammenrücken. Foto: Hertle

Distrikt Kleiner Heuberg hat laut dem Pfarrplan künftig nur noch zwei Pfarrstellen. Vierer-Verbund ist geplant.

Rosenfeld - Für die künftigen sechs evangelischen Kirchengemeinden des Distrikts Kleiner Heuberg im Kirchenbezirk Sulz wird es laut Pfarrplan spätestens ab 2024 nur noch zwei statt bisher drei Pfarrstellen geben.

Gründe für den Einschnitt per Vorgabe der Landeskirche sind Pfarrermangel, kleiner werdende Gemeinden und Strukturveränderungen. Der Pfarrplan, so die Pfarrer Sven Wegner-Denk und Christine von Wagner, sei "keine Bestrafung der Landgemeinden, keine Oberkirchenrats-Geldbeschaffungsmaßnahme und keine mutwillige Beschädigung wunderbarer, intakter Kirchengemeinden".

Es sei ein "sehr verantwortungsbewusster Versuch der Landessynode, auf die prognostizierten Veränderungen zu reagieren". Das seien unter anderem Bevölkerungs- und Finanzentwicklung oder die Zahl der Theologie-Studierenden. Der Plan versuche, die aus der Kirchensteuer zu finanzierende Zahl der Pfarrstellen möglichst gerecht zu verteilen. Die Gemeinden sollen aus dieser Vorgabe möglichst solidarische Strukturen beraten und umsetzen.

Die Kirchengemeinderäte haben in gemeinsamen Sitzungen verschiedene Strukturmodelle beraten und sich auf zwei Modelle für den Kleinen Heuberg geeinigt.

Die Kirchengemeinden Leidringen und Rotenzimmern wollen zum 1. Januar 2020 eine Gesamtkirchengemeinde bilden. Bei der nächsten Kirchenwahl 2019 werden zunächst wie bisher zwei Gremien gewählt. Diese beiden bilden einen Gesamtkirchengemeinderat. Der wird unter anderem für die Gottesdienstordnung zuständig sein. Dem Kirchengemeinderat ist wichtig, am Ziel einer Gesamtkirchengemeinde für den ganzen Kleinen Heuberg zum Ende der nächsten Wahlperiode 2025 festzuhalten, er hält aber bis dahin eine Zwischenlösung für besser.

Die Kirchengemeinderatsgremien von Bickelsberg, Brittheim, Rosenfeld und Isingen haben sich – auch aufgrund der guten Erfahrungen der im Januar gestarteten Verbundkirchengemeinde Rosenfeld-Isingen – für eine Viererverbund-Lösung entschieden. "Um der Fairness willen", so Pfarrer Bernd Hofmann, unterstütze das Leidringer Pfarramt die künftige Vierer-Verbundkirchengemeinde von Bickelsberg, Brittheim, Rosenfeld und Isingen entsprechend dem Beschluss der Bezirkssynode mit 50 Prozent – sobald das Pfarramt in Bickelsberg vakant wird. Zunächst soll 2019 ein Vierer-Kirchengemeinderat gewählt werden.

Der Kirchengemeinderat Isingen zieht eine positive Bilanz des vor einem halben Jahr geschaffenen Zweier-Verbunds Rosenfeld/Isingen: "Als gleichwertige Partner pflegen wir einen guten und fairen Umgang miteinander. Die gemeinsamen Gottesdienste erleben wir als Bereicherung."

Täbingen ist die einzige Kirchengemeinde des Kleinen Heubergs im Kirchenbezirk Balingen. Nach dem Weggang von Pfarrerin Christine von Wagner wird zum 1. Dezember 2019 eine Gesamtkirchengemeinde mit Erzingen, Endingen und Schömberg gebildet. Die dann 3500 Gemeindeglieder haben zwei volle Pfarrstellen. In Endingen ist die Stelle seit einem Jahr vakant.