Stefanie Höhn ist bei der Stadtkapelle Rosenfeld als Jugendleiterin und Musikerin aktiv und im Gemeinderat engagiert. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Neu im Gemeinderat / Stefanie Höhn aus Isingen setzt politischen Schwerpunkt bei Familie und Jugend

Das jüngste Mitglied des neuen Rosenfelder Gemeinderats ist Stefanie Höhn mit 25 Jahren. Die Isingerin, die Jugendleiterin der Stadtkapelle Rosenfeld ist, hätte sich nicht vorstellen können, dort hineingewählt zu werden.

Rosenfeld-Isingen. Nach einer Kindheit auf dem Hummelberghof mit drei Schwestern wollte Stefanie Höhn ursprünglich Konditorin werden, entschied sich aber auf Anregung ihres damaligen Lehrers Klaus Wolter nach Praktika bei den Rosenfelder Firmen Beutter und Mafu für eine Ausbildung als Industriemechanikerin und Technikerin im Maschinenbau. Heute ist sie Konstrukteurin bei einer Maschinenbaufirma in Irslingen.

Schon früh engagierte sie sich in Vereinen und half mit, Feste zu organisieren. Die erste Reaktion auf die Anfrage von Stadträtin Sandra Günther, ob sie nicht für die Freien Wähler kandidieren wolle, sei gewesen: "Man will mich nicht haben, ich bin noch zu jung", berichtet Stefanie Höhn. Als dann aber Horst Lehmann, Stadtrat und Ortsvorsteher aus Leidringen, sie ein zweites Mal auf das Thema ansprach, sagte sie zu, nachdem sie Gespräche mit anderen Gemeinderatsmitgliedern geführt hatte. Sie war nach der Wahl selbst überrascht: "Ich habe nicht damit gerechnet, reinzukommen."

Da sie durch ihre Tätigkeit in der Jugendausbildung der Stadtkapelle häufig mit Eltern und Kindern zu tun hat und um die Probleme von Familien weiß, entschied sich Stefanie Höhn, Mitglied im Ausschuss für Kinder und Jugend zu werden.

Die erste Sitzung der Liste Freie Wähler in der neuen Amtsperiode verlief für Höhn etwas anders, als sie erwartet hatte: "Ich habe gedacht, das läuft alles so ernst ab." Statt dessen wurden die Neulinge erst einmal willkommen geheißen, bevor sie sich in die manchmal zähe Materie der Kommunalpolitik einarbeiten mussten. Dinge wie Baurecht seien schon etwas schwer verständlich, so ihre Einschätzung.

In der darauf folgenden Gemeinderatssitzung erlebte Höhn eine engagierte Diskussion über den Antrag des AfD-Stadtrats Erik Wille, sein Amt aus wichtigen Gründen nicht antreten zu wollen. Es habe keine Vorgabe der Fraktionsführung gegeben, "jeder hatte seine Meinung". Bei der Isinger Ortschaftsratssitzung bekam die frischgebackene Stadträtin Einblicke in die Details politischer Entscheidungen.

Höhn findet es spannend, wie Beschlüsse im Gremium diskutiert werden und dieses dann zu einem Konsens kommt. "Man findet nie eine Lösung, die allen passt", so ihre erste Erkenntnis. Ihre zweite: "Man kann allein nichts reißen."

In den nächsten fünf Jahren möchte sie sich für die Interessen von Kindern und Familien einsetzen und darauf hinwirken, ihren Heimatort weiterzuentwickeln. Es sei schade, findet sie, wenn junge Leute nach Berufsausbildung oder Studium nicht mehr zurückkämen, weil es keinen Wohnraum und nicht ausreichende Infrastruktur gebe.

Höhn bringt neben ihrem Beruf und ihrer Tätigkeit im Gemeinderat nicht nur Kindern und Jugendlichen in der Stadtkapelle die Musikinstrumente nahe, sie ist auch aktiv als Saxofonspielerin. "Und dann will man auch noch Freizeit haben", fügt sie hinzu. Nicht zu vergessen ihr Nebenjob: Sie bedient am Wochenende die Gäste im "Wiesental" in Dautmergen: "Das mache ich, solange es Spaß macht."