Stuckdecken und geschnitzte Türen gibt es im Pfarrhaus Isingen. Die Kirchengemeinde möchte es verkaufen. Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kirchengemeinde trennt sich vom Gebäude / Belastung durch Unterhalt ist zu hoch

Stattlich ist das 1890 erbaute Isinger Pfarrhaus mit seinem Sandsteinsockel, doch die evangelische Verbundkirchengemeinde hat das Gebäude zum Verkauf ausgeschrieben. Das sei nicht leicht gefallen, sagt Kirchengemeinderat Jürgen Beckmann.

Rosenfeld-Isingen. Die Entscheidung zum Verkauf hat der Kirchengemeinderat am 13. Dezember bei einem Mitarbeiterabend bekannt gegeben. Ein Grund ist laut Beckmann, dass seit sieben Jahren keine Pfarrersfamilie mehr in dem Haus wohnte: Manfred Plog ist mit seiner Familie nach Frommern gezogen. Nachfolger Johannes Kiefner, der Ende 2017 in den Ruhestand verabschiedet wurde, wohnt in Tübingen.

Derzeit wohnt eine serbische Flüchtlingsfamilie in der Pfarrerwohnung im ersten Stock. Nachdem deren Mietvertrag Ende Oktober ausgelaufen ist, sucht die Kirchengemeinde eine neue Wohnung für sie. Wichtig wäre für die Flüchtlinge und für Beckmann, dass die Busverbindungen im neuen Wohnort gut sind.

Zum anderen sind die Kosten für die Unterhaltung relativ hoch: 3000 Euro zahlt die Kirchengemeinde jährlich für Strom und Wasser. Auch hätte sie bei einer Neuvermietung viel Geld für eine Sanierung ausgeben müssen. Laut Beckmann sind vor sechs Jahren Dach und Außenwände gedämmt worden.

Das Gebäude mit Garten in der Kirchstraße 13 ist von der Volksbank Hohenzollern-Balingen für 165 000 Euro zum Verkauf ausgeschrieben worden. Es steht laut Beckmann nicht unter Denkmalschutz. Der Kaufpreis soll nach Abzug der Makler- und Notarkosten dem Erhalt der Martinskirche zugute kommen. Die Kirchengemeinde möchte bei einem Verkauf das Pfarrbüro und das Büro der Flüchtlings-Sozialarbeiterin Melanie Schneider-Brutschin im Erdgeschoss belassen und die Räume mieten. Beckmann weist darauf hin, dass die beiden Büros vom Wohnbereich getrennt sind, wie in Pfarrhäusern üblich.