Beim Kolping-Bezirkstag in Heiligenzimmern: Ortsvorsteher Rolf Kotz, Reinhard Haid, Bezirksvorsitzender Hubert Gulde, Johannes Holdt und Franz Haueisen (von links). Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Kolpingwerk: Pfarrer Johannes Holdt ermuntert beim Besinnungstag zum Einmischen

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Ein lebendiges und ermunterndes Referat hat Pfarrer Johannes Holdt beim Besinnungstag des Kolpingswerks Bezirksverband Zollernalb in Heiligenzimmern gehalten.

Das Thema bei dieser Tagung war "Wertewandel oder bleibende Werte? – Bewährung des Christlichen in stürmischer Zeit". Voraus ging dem Vortrag des Schömberger Pfarrers ein gut besuchter Gottesdienst in der Kirche St. Patricius. Die Gruppe "Voice" umrahmte den Gottesdienst, den Pfarrer Holdt mit Diakon Franz Haueisen zelebrierte. Im Mittelpunkt der Predigt standen die Zehn Gebote als die universalen Grundregeln der Humanität, als das "zehnfache Ja zu einer Kultur des Lebens".

Johannes Holdt, Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal, erläuterte zunächst die Begriffe "Klimawandel", "demografischer Wandel" und "Wertewandel". Noch kritischer als den Klimawandel sah der Geistliche den demografischen Wandel, der eigentlich die demografische "Zeitbombe" sei: "Nur zwei Drittel der Kinder werden geboren, die eigentlich notwendig sind".

Oft werde als Zukunftssicherung die Digitalisierung genannt, doch viel wichtiger für das Land seien mehr Kinder. "Family first" müsse das Motto einer vorausschauenden Politik sein.

Der Geistliche zitierte einige Meldungen aus Zeitungen und Internet zur Abtreibung und zu Phänomenen wie "Designerbaby" oder "Leihmutterschaft". Auch die so genannte "aktive Sterbehilfe" in den Niederlanden und Belgien wurde gestreift.

Ein klares Bekenntnis gab es vom Referenten zu Ehe und Familie. Ganz ablehnend steht Holdt der Gender-Ideologie gegenübe. Ob das neue Gesetz zur "Ehe für alle" der Verfassung entspricht, bezweifelte er.

Der Referent sah eine deutliche Verwirrung der Wertorientierung in der Gesellschaft und auch eine Entchristlichung. Er ermunterte alle Kolpingsmitglieder, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Dazu könne auch einmal gehören, Petitionen zu unterstützen oder sich einer Demonstration anzuschließen.

Der Besinnungstag endete mit einem gemeinsamen Mittagessen, welches die örtliche Gruppe mit ihrem Vorsitzenden Reinhard Haid reichte.