"Wir leben!", lautet das Signal, das auf Flaschen und Kästen der Brauerei Lehner zu lesen ist. Foto: Facebookseite "Lehner Bier"

Insolvenzverwalter will in einigen Wochen Details präsentieren. Deutliches Signal auf Bierflaschen.

Rosenfeld - Die Botschaft ist kaum zu übersehen: "Wir leben!" ist auf roten Aufklebern auf den Flaschen mit Lehner-Bier zu sehen. Insolvenzverwalter Axel Kulas will in wenigen Wochen einen Investor präsentieren.

Im Juli war Insolvenzantrag gestellt worden aufgrund sinkender Einnahmen auf dem hart umkämpften Biermarkt und der Notwendigkeit großer Investitionen.

2018 war mit Hilfe von Genussrechtsscheinen eine neue computergesteuerte Technik im Sudhaus installiert worden, die eine flexible Produktion erlaubt. Das reichte aber nach Meinung des Stuttgarter Rechtsanwalts nicht aus, um die drohende Zahlungsunfähigkeit zu verhindern.

"Positive Gespräche" geführt

Inzwischen ist Kulas zuversichtlich, dass es mit der Brauerei und ihren 17 Mitarbeitern unter der kommissarischen Regie von Vertriebsleiter Rolf Brobeil und des technischen Leiters Andreas Klausmann weitergehen kann. Er habe "positive Gespräche" mit den beiden geführt und sei bestrebt, diese regionale Brauerei zu erhalten.

Die Unterstützung der Kunden nach dem Bekanntwerden des Insolvenzantrags sei gut gewesen, und in den vergangenen Monaten habe die Firma ihren Lieferverpflichtungen in vollem Umfang nachkommen können. Man wolle aber nicht nur die bisherigen Kunden halten und etwa Vereinsfeste beliefern, sondern neue Käufer gewinnen, etwa mit einem Auftritt auf Facebook. Auch die Internet-Präsenz soll laut Kulas gründlich überarbeitet werden.

Unternehmen in Rosenfeld soll erhalten werden

Derweil geht der tägliche Betrieb in den Räumen des Traditionsunternehmens weiter. Neben den acht Biersorten im Standardprogramm sind jetzt Grünhopfen-Pils und Winterbock eingebraut worden und werden bald ausgeliefert.

Sieben mögliche Investoren hatten sich in Kulas’ Stuttgarter Büro gemeldet, darunter einer aus China und ein in den USA lebender Interessent mit familiären Verbindungen nach Rosenfeld. Dabei wollte der Insolvenzverwalter Lehner nicht einfach an irgendeinen Käufer veräußern, sondern jemanden finden, der das Unternehmen in Rosenfeld erhalten will.

Momentan seien, so Kulas, "zwei Gruppen im Rennen". Auch mit ihnen verliefen die Gespräche vielversprechend. Ein großes Lob spricht Kulas der Mannschaft um Brobeil und Klausmann aus.

Der Jurist geht davon aus, den Getränkefachmarkt im Brauereigebäude halten zu können. Das Weingut, das früher zum Unternehmen gehört habe, sei verkauft.