Der Heimat- und Wanderverein Brittheim hat Schiltach besucht. Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat- und Wanderverein: Brittheimer besuchen Schiltach

Rosenfeld-Brittheim (may).43 Wanderfreunde aus Brittheim haben Schiltach, die Metropole im Kinzigtal, besichtigt.

Lange Zeit bildete die Kinzig die Grenze zwischen Württemberg und Baden. Die Kinzig ist mit 96 Kilometern der längste Fluss im Schwarzwald. Sie entspringt auf der Gemarkung Loßburg und mündet bei Kehl in den Rhein.

Im Hochmutsteich vereinigt sich die Schiltach mit der Kinzig, dem Hauptfluss der Flößerei im mittleren Schwarzwald. An diesem Wehr wurden mit Wippen, auf Schwäbisch "Gamben" genannt, Bretter aus dem Wehr gezogen und so eine Fahrrinne für die Flöße freigemacht, welche bis nach Straßburg und über den Rhein bis nach Holland gelangt sind. Das letzte Floß fuhr 1894 die Kinzig hinunter, danach wurden die Flöße von der Eisenbahn verdrängt.

An der Kinzig wurden auch Häute zu Leder gegerbt. Eine Firma wendet dieses 300 Jahre alte Verfahren heute noch an.

Tradition hat auch die Bahn in diesem Schwarzwaldort. Gezeigt werden zwei alte Triebwagen. Schautafeln zeigen die Besonderheiten des Bahnknotens Schiltach sowie der badischen und schwäbischen Eisenbahn oder der unter Denkmalschutz stehenden oberen Bahnbrücke, welche die Verbindung nach Schramberg herstellte. Die evangelische Stadtkirche stammt aus dem Jahr 1843. Unterhalb der Kirche ist auf einem Gerüst ein nachgebautes Floß zu sehen.

Gleich im Anschluss an die Besichtigung der Kirche kamen die Brittheimer zur ehemaligen Schüttesäge, heute ein Museum, welches die Geschichte von der Baumfällung bis hin zur Verarbeitung der Holzstämme zeigt.

Diese Säge war die älteste in Schiltach und bis 1931 in Betrieb. Das dazugehörige Wasserrad ist mit 6,30 Metern Durchmesser eines der größten, welche noch in Betrieb sind, und wird zur Stromerzeugung genutzt.

Bei der heutigen Stadtbrücke wurde überquerten schon im ersten Jahrhundert nach Christus die Römer die Schiltach auf der Straße von Straßburg nach Rottweil, worauf Münzfunde aus dieser Zeit schließen lassen. Schiltach wurde 1275 erstmals Urkundlich erwähnt und besitzt das Stadtrecht seit 1430. Der Abschluss der Wanderung fand in Oberndorf im Gasthaus Stockbrunnen statt.