Julia Hölle (Bild) und die anderen Initiatoren der "solidarischen Landwirtschaft" auf dem Sülzlehof haben das Modell erklärt und viele Fragen beantwortet. Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Solidarische Landwirtschaft: Projekt auf Sülzlehof startet mit 30 Teilnehmern

Rosenfeld (may). Auf großes Interesse ist auf dem Sülzlehof die Vorstellung des Projekts "solidarische Landwirtschaft", kurz "Solawi" genannt, gestoßen. In der Scheune bekamen die Besucher das Projekt erläutert. Junglandwirt Michael Sülzle führte durch den Sülzlehof und zeigte den Maschinenpark und die Viehhaltung.

Vom Erzeuger zum Verbraucher

"Direkt vom Erzeuger zum Verbraucher" ist die Botschaft dieses neu im Landkreis aufgelegten Projekts. Dadurch sollen landwirtschaftlichen Produkte direkt vom Landwirt zum Konsumenten kommen. Julia Hölle stellte diese Idee vor, wobei auf dem Sülzlehof vorerst 30 Gemüseanteile zum Verkauf stehen.

Die Anteilseigner zahlen monatlich einen festen Betrag und bekommen wöchentlich ihr Gemüse bereitgestellt. Abgeholt kann der Korb entweder direkt beim Landwirt Sülzle in Rosenfeld oder in eingerichteten Verteilerstationen im Landkreis.

Angebaut wird das Gemüse auf einem 27 Ar großen Acker, welcher am vergangenen Sonntag in Augenschein genommen werden konnte.

Seit 2010 ist der Sülzlehof für den Demeter-Anbau zertifiziert. Somit wird es nur Bio-Gemüse geben.

Ein Gemüseanteil ist für zwei Personen ausgelegt. Es wird auch eine Geschenk- oder Tauschkiste geben, in der nicht abgeholtes Gemüse hinterlegt wird für andere Anteilseigner.

Selber können die Miteigner Hand anlegen am großen Acker, wobei aber die Verantwortlichkeiten klar im Vorfeld geregelt sind.

Am 24. November wird der Trägerverein in Balingen gegründet. Dann werden die Mitglieder weitere Details besprechen. In anderen Landkreisen gibt es bereits solche Vereine. Aufgezeigt wurde eine ausführliche Kostenberechnung, wobei klar nachvollzogen werden konnte, wie sich Einnahmen und Ausgaben gestalten.

Die vier Initiatoren Julia Hölle, Dagmar Herold, Josefine Dehner und Michael Sülzle beantworteten viele Fragen. Das Geschäftsjahr läuft von April bis Mai, also an das Erntejahr angepasst. Auf einen erfolgreichen Testlauf können die Initiatoren bereits zurückblicken.

Das Ernterisiko liegt nicht mehr voll beim Landwirt, sondern wird von den Gemüseteilhabern getragen. Eventuell werden später eine Imkerei oder ein Teil der Rinderhaltung des Sülzlehofs mit in die Solawi übernommen.