Bitte lächeln: Romulo Kuranyi vor einem seiner Werke, die nun im Kunsthaus Balingen zu sehen sind. Foto: Fotos: Maier

Kultur: Werke des aufstrebenden Künstlers Romulo Kuranyi sind nun in Balingen zu sehen

Vor der Tür des Kunsthauses von Walter Meinlschmidt in Balingen parkt eine buntbemalte Fiat-Knutschkugel – und drinnen geht es genau so bunt weiter, mit Werken eines aufstrebenden Künstlers: Am Donnerstag ist die Ausstellung mit Arbeiten von Romulo Kuranyi eröffnet worden.

Balingen. Die Vernissage war – coronabedingt – die erste von zweien; an diesem Freitagabend, 18.30 Uhr, findet eine weitere statt. Doch schon tagsüber kann man sich Werke des 32-Jährigen im Kunsthaus anschauen.

Kuranyi? Genau, den Namen kennen viele, verbinden ihn mit dem Fußballer. Dessen jüngerer Bruder geht einen ganz anderen Weg. Geboren wurde er in Brasilien, der Vater Deutscher, die Mutter Brasilianerin. Und die Großeltern aus Ungarn und Norwegen. So richtig multikulti. Seine Berufung: die Kunst.

Als "poetischen Maler" bezeichnete der französische Künstler Eric Decastro den 32-Jährigen am Donnerstag: "Er malt wie ein Dichter". Die Figuren, die Menschen seien auf den Bildern symbiotisch miteinander verbunden, daraus ließen sich viele Geschichten ablesen – und die Einflüsse der Familie. Er habe, sagte Decastro, Kuranyi vor einigen Jahren bei einer Ausstellung in Frankfurt kennengelernt, seitdem sind sie eng, Kuranyi bezeichnet ihn als seinen Mentor. Als Künstler habe sich der 32-Jährige über die Jahre immer weiterentwickelt, sagte Decastro, dessen Handschrift aber sei – und das sei in der Kunstwelt von enormer Bedeutung – unverwechselbar: Wenn man einen Kuranyi vor sich habe, sehe man sofort, dass es ein Kuranyi ist.

Er arbeitet mit Tinte, Tusche, Sprühdose und Marker auf Wänden und Skulpturen, auf Leinwand und auf Autos. Wo immer eben Platz für Kunst ist. Kuranyis Werke zeigen Emotionen, Glück ebenso wie Trauer. Mit klaren Linien und vielen Köpfen hat er sich einen Platz in der Pop-Art-Szene erarbeitet.

Galerist Walter Meinlschmidt sagte, er sei froh darüber, Kuranyi in Balingen zeigen zu können. Er wolle gerne auch jungen Künstlern einen Raum geben.

Dem 32-Jährigen stehen derweil große Projekte ins Haus: Er ist einer von zehn Künstlern weltweit, die im Rahmen der Kampagne "Non-Fungible-Animals" des WWF ("Nicht ersetzbare Tiere") digitale Werke schaffen, deren Verkauf dem Schutz bedrohter Tiere und dem Erhalt der Artenvielfalt zugute kommen soll. Kuranyi hat dabei den Auftrag für ein besonderes Tier erhalten: den Panda, das Wappentier des WWF. 1860 Exemplare davon leben noch auf der Welt, genau so oft wird das digitale Kunstwerk des 32-Jährigen von nächster Woche an verkauft.

Ebenfalls nächste Woche wird Kuranyi einen großen Auftritt in Berlin haben: Bei der Verleihung der Unternehmer-des-Jahres-Preise durch EY (unter anderem Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung) wird er live auf der Bühne den Publikumspreis gestalten.

n  Die Ausstellung mit Werken von Romulo Kuranyi ist bis Montag, 15. November, im Kunsthaus Balingen an der Hermann-Berg-Straße zu sehen – dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr.