Ute Tatzel-Nowel (Zweite von links) im Gespräch mit behinderten und nichtbehinderten Bürgern. Foto: Fotos: Eule

Rollstuhltestfahrt: Die Selbsthilfegruppe "Barrierefrei on Tour" wirbt auf dem Marktplatz Burladingen

Richard von Weizäcker sagte: "Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem jederzeit genommen werden kann." Ein Satz, den auch die Leiterin von "Barrierefrei on Tour", Ute Tatzel-Nowel, in die Begrüßung zur Rollstuhltestfahrt auf dem Burladinger Marktplatz einfließen ließ.

 

Burladingen. Die Rollstuhltestfahrt war eine Veranstaltung, die es auch zum Ziel hatte, Menschen dazu zu bewegen, ihre Einstellung zu überdenken und sich in die Situation von gehbehinderten Menschen zu versetzen. Denn für gehbehinderte Menschen können kleinste Hindernisse zum Problem werden.

Bereits einiges erreicht, aber es gibt noch immer viel zu tun in dem Bereich

In ihrer eindringlichen und emotionalen Rede betonte Tatzel-Nowel, dass die Selbsthilfegruppe "Barrierefrei on Tour" noch nicht so alt sei, aber schon einiges für die Rollstuhlfahrer erreichen konnte. Aber es gebe noch viel zu tun, und dafür wolle die Gruppe werben.

Welche Hindernisse Rollstuhlfahrer jeden Tag meistern müssen, konnte man später auf dem Rollstuhlparcours auf dem Rathausplatz hautnah miterleben. Unter den zahlreich geladenen Gästen waren auch die Landtagsabgeordnete Cindy Holmberg (Grüne) Bürgermeister Davide Licht sowie die Gemeinderäte Anette Riehle und Peter Thriemer.

Als bedauerlich wurde empfunden, dass die hochinteressante Veranstaltung nicht für die gesamte Bürgerschaft ausgelegt war, was womöglich auch ein Weg gewesen wäre, die Problematik zu transportieren. Dies nahm auch Bürgermeister Licht in seine Ansprache auf. Für die Umsetzung sagte er seine Mithilfe zu.

Ehrengäste erleben, wie es ist, sich im Rollstuhl plagen zu müssen

Dann ging es zur Praxis auf den Marktplatz: Testhindernissen waren aufgebaut – sie zeichneten ein Bild der Hindernisse im Alltag behinderter Menschen.

Am eigenen Leib konnten das die Ehrengäste erleben, die sich freiwillig im Rollstuhl über den Parcours plagten. Beispielsweise Davide Licht, aus Sicherheitsgründen immer von einer Hilfsperson begleitet. Dafür galt der besondere Dank dem Football- Team der Alligators Albstadt und Oliver Kern, der den Parcours mit allen seinen Kniffligkeiten erklärte. Kern, selbst noch sehr jung und schon an den Rollstuhl gefesselt, zeigte das Gehbehinderung kein Problem ausschließlich alter Menschen ist. des Alters ist.

Aus dem umfangreichen Angebot an ausgestellten Rollstühlen und Hilfsmitteln – von sportlich bis alpin – konnte man sich das passende Gefährt aussuchen.

Die Veranstaltung hinterlässt bleibenden Eindruck und trägt hoffentlich dazu bei, dass mehr Verständnis für Behinderte und für das Thema "Barrierefreiheit" gedeiht.