Die Ortsentwicklung von Rohrdorf steht oben auf der Agenda. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Rohrdorfs Bürgermeister über die wichtigsten Projekte, egoistisches Denken und die größten Herausforderungen

Rohrdorf. Die Corona-Pandemie hat auch die Stadt- und Gemeindeverwaltungen vor große Herausforderungen gestellt. Im Gespräch mit unserer Zeitung verrät Rohrdorfs Bürgermeister Joachim Flik, wie er die Krise bisher erlebt hat und was in seiner 1900-Seelen-Gemeinde 2021 ansteht.

Welche Projekte fallen Ihnen als Bürgermeister als Erstes ein, wenn Sie an 2020 denken?

Wichtige Projekte im Jahre 2020 waren die Schaffung weiterer Betreuungsplätze für Kleinkinder durch Erweiterung und Umbau des ehemaligen Alten Schulhauses Niedenbach 10 sowie die Auslieferung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges HLF 10.

Was steht in Ihrer Gemeinde an größeren Projekten im Jahr 2021 an?

Größere Projekte im Jahre 2021 und den Folgejahren sind die Ortsentwicklung und das Ortsmittegebäude sowie Verbesserungen bei der Wasserversorgung.

Was haben Sie persönlich 2020 wegen der Einschränkungen durch die Pandemie am meisten vermisst?

Persönlich vermisst habe ich manches Treffen, welches wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie abgesagt werden musste oder nur virtuell möglich war.

Und wer oder was hat Sie in den vergangenen Monaten besonders geärgert?

Manchmal fehlendes Verständnis für notwendige Schutzmaßnahmen und vereinzelt egoistisches Denken sind in einer solchen Sondersituation ärgerlich.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Corona-Beschränkungen aufgehoben werden? Was werden Sie als Erstes machen?

Wenn die Corona-Beschränkungen hoffentlich im Laufe des Jahres 2021 wieder irgendwann aufgehoben werden, freue ich mich auf ein wieder normaleres Leben und vielleicht manche wieder mögliche schöne Wanderung 2021 oder auf das Skifahren im Winter 2021/22.

Werden Sie sich impfen lassen?

Wenn genügend Impfstoff für alle zur Verfügung steht, werde ich mich voraussichtlich auch impfen lassen.

Welche Schwierigkeiten stehen Rohrdorf aufgrund von Corona noch bevor?

Die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden in den kommenden Jahren auch für die Städte und Gemeinden zu enormen Finanzeinbußen und strukturellen Veränderungen führen, die wir heute noch gar nicht absehen können.

Wie steht es um den Zusammenhalt in Ihrer Gemeinde seit Beginn der Corona-Krise?

Durch die Corona-Krise ist teilweise der Zusammenhalt sogar besser geworden und man hat gesehen, auf wen man sich verlassen kann.

Was waren die größten Herausforderungen der Gemeindemitarbeiter bei der Bewältigung der Corona-Krise?

Wie für alle Mitmenschen war die Corona-Krise auch für die Gemeindebediensteten Neuland und vieles musste schnell geregelt werden. Nicht immer einfach war es auch, die teilweise sehr kurzfristigen Änderungen zum Beispiel in den Bereichen Schule oder Kindergarten umzusetzen.

Können Sie Corona und den Folgen generell etwas Positives abgewinnen?

Durch die Corona-Pandemie müssen die Menschen auch wieder lernen, dass es nicht immer nur aufwärts geht, sondern sich das Leben von heute auf morgen völlig verändern kann. Wer hätte im Dezember 2019 gedacht, dass sich das Leben im Jahre 2020 innerhalb weniger Wochen so stark verändert?

Wer kennt nicht die Märchen, in der die gute Fee vorbeikommt und man drei Wünsche frei hat. Wie würden Ihre fürs kommende Jahr lauten?

Wenn ich drei Wünsche frei hätte, wären dies: Eingrenzung der Corona-Pandemie, Gesundheit sowie eine positive Zukunft für unsere Kinder und Enkel.