Der Häsenbühl und das angrenzende Waldhof-Areal bergen Fundstücke aus der Römerzeit. Sie stehen in Zusammenhang mit dem Limes. Foto: Mollenkopf

Auf dem Häsenbühl zwischen Geislingen und Rosenfeld existieren Reste eines römischen Kastells aus dem ersten Jahrhundert nach Christi Geburt. Der Rosenfelder Eberhard Mollenkopf macht auf den nicht weit entfernten Limes aufmerksam.

Rosenfeld/Geislingen - Der Häsenbühl und das benachbarte Gelände des Waldhofs bildeten, so Mollenkopf, einen Schwerpunkt der Besiedlung in der Römerzeit. Nahe des Kastells und des Militärlagers seien Höfe und kleine Dörfer entstanden. Zwei Straßen von Bedeutung in der Römerzeit kreuzten sich auf dem Kleinen Heuberg.

Straßenknoten auf dem Kleinen Heuberg

Eberhard Mollenkopf, Wilfried Schübel, Edeltraud Semma-Hauser und Jörg Berbalk haben in den vergangenen Jahren etliche Fundstücke aus römischer Zeit entdeckt; vieles davon liegt heute im Depot des Landesamts für Denkmalpflege in Esslingen.

Auch der Rottenburger Archäologe Hartmann Reim hat für das frühere Landesdenkmalamt in diesem Areal geforscht. Alle sehen die noch im Boden verbleibenden Reste aus der Römerzeit durch den geplanten Absprungplatz für die KSK-Soldaten bedroht, weil große Mengen an Erdreich für eine ein Kilometer lange Landebahn bewegt werden müssen.

Limes nicht weit entfernt

Das Kastell Häsenbühl sehen die Experten im Zusammenhang mit dem nicht weit entfernten Obergermanisch-Raetischen Limes, der die Grenze zwischen den römischen Provinzen Obergermanien und Raetien zum freien Germanien bildete und seit 2005 Unesco-Welterbe ist.

Das Gebiet zwischen Rottenburg (Sumelocenna) und Rottweil (Arae Flaviae) gehörte zu Obergermanien.

Einblicke in römische Geschichte

Die noch bis Oktober dieses Jahres laufende archäologische Landesausstellung "Roms fließende Grenzen" in Nordrhein-Westfalen befasst sich primär mit dem Niedergermanischen Limes; der Blick wird aber auch auf die südlichen Abschnitte dieser Grenzbefestigung in Baden-Württemberg und Bayern gerichtet, von der noch vieles erhalten ist. Stationen sind unter anderem Lorch, Welzheim und Murrhardt.

Wie die Herrschaft der Römer zu Ende ging, zeigt die Ausstellung "Der Untergang des Römischen Reiches" in drei Museen in Trier.

Dort wird die Epoche des vierten bis fünften nachchristlichen Jahrhunderts thematisiert, die Christianisierung und die Frage, was von den Römern blieb.