Obwohl Frontmann Boris Schmid (Mitte) erkältet ist, rocken (von links)Markus und Marc sowie (von rechts) Hardy und Michael von „Garasch Delüxe“ die Tenne des Wilden Michel Foto: Kommert

Es war mal wieder ein Abend, respektive eine Nacht, für die ganz harten Jungs und Mädels, zumindest was den Musikgeschmack betrifft. Gleich zwei Sahnestücke hatten die Macher des „Wilden Michel“ in das „Outback“ von Linach geholt.

 
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In der Tenne zeigten „Garasch Delüxe“ und „Börnout“, wo der rockige Hammer hängt. Da war zum ersten die Löffinger Formation „Garasch Delüxe“, die trotz eines erkälteten Leadsängers Boris Schmid antrat. Boris ist der Mann mit dem sehr eigenen Outfit. Ihre musikalische Richtung geht in „ Alternative“ und richtig harten Rock, aber auch mit Punk-Einflüssen. Coversongs sind für die kreative Truppe ein absolutes „No Go“.

Selbst geschriebenes Songs mit sozialkritischen Texten

Ihre rein deutschen Texte sagen etwas aus, sind durchaus sozialkritisch: „Wir lassen uns alles offen, wir machen das was uns gefällt“, so ihre Aussage, „Wir denken nicht Schwarz-weiß, wir denken bunt“, „Bunte Welt für alle“, so heißen ihre Titel. Oder auch „Allein“, „Liebeslieder“ oder auch „Meine Daten“. Und wenn sie „Liebeslieder“ singen und spielen, ist das sicher keine Ballade.

Die fünf harten Jungs glänzen durch ihre Songs und ihre selbst geschriebenen deutschsprachigen Texte, mit scharfen Gitarrenriffs von Markus Ammann und Hardy Huber und treibenden Drums von Michael Schwab. Den richtigen Wumms in die Magengrube verpasst dazu der Bass von Marc Kiefer. Das ist Kunst, das ist, wie sie selbst sagen „Kirschwasserpunk“.

Mit „börnaut“ betraten dann fünf temperamentvolle Jungs aus Schramberg die Tennenbühne. Auch für sie zählt Deutsch, auch sie schreiben Musik und Texte selbst. „Im September 2014 haben wir zu viert das erste Bier im Proberaum getrunken“, erzählt Frontmann Dennis, der sein Haar unter dem Hut teils raspelkurz mit langen Dreads trägt. Schon vor der Gründung der Band habe sich der eine oder andere an diversen Projekten versucht, daher sei es mit fetzigen Ideen Zeit gewesen, „börnaut“ zu erschaffen. Im Jahr 2019 hatte sich die Formation etwas verändert, mit Gerhard kam ein neuer Schlagzeuger, der aber ebenfalls reichlich Drive bringt.

Foto: Hans-Jürgen Kommert

Harter Sound geht „straight auf die zwölf“

Gitarrist Kriss wird nun durch Lucas mit einer weiteren Gitarre unterstützt, beide muss man beinahe einfangen, wenn sie mal ihre Soli durchziehen. Selbstredend darf auch hier der Bass nicht fehlen, Mario bringt mit seinen tiefen Tönen die Zwerchfelle zum Vibrieren.

Mit einem sehr eigenen Musikstil, durchtränkt mit Blues, Punk, Rock und einer nicht allzu zarten Brise Metal, entwickelt sich ein bleibender Musikeindruck, mithin eine Palette, die die Fünf selbst als „straight auf die zwölf Sound“ bezeichnet – oder halt einfach „börnaut“.

Beide Gruppen erfreuten ein durchaus kundiges Publikum und lockten zum Headbangen. Man kann sich durchaus vorstellen, dass die Musiker nicht zum letzten Mal den Linacher Michel rockten.