Auf facebook gibt Kissin’Dynamite bekannt, dass Sebastian Berg (Bildmitte, vorne) künftig als Drummer zur Band gehört. Screenshot: Rapthel-Kieser

Das haut voll rein: Die Rockband Kissin’ Dynamite ist nun wieder komplett: Rechtzeitig vor den ersten Live-Auftritten nach langer Corona-Pause holten sich die Jungs von der Alb mit dem Schlagzeuger Sebastian Berg einen saarländischen Vollprofi ins Team.

Burladingen/Dillingen - Die Fangemeinde der international erfolgreichen Rockgruppe, die einst als Schülerband in der Fehlastadt begann, war im Februar dieses Jahres schockiert. Gründungsmitglied und Drummer Andi Schnitzer hatte nach zwei gemeinsamen Jahrzehnten seinen Rückzug angekündigt.

Danach waren Sänger Hannes Braun und sein Bruder Ande Braun, E-Gitarre, der Gitarrist Jim Müller und der Bassist Steffen Haile auf der Suche nach einem neuen Drummer.

Im sozialen Netzwerk Facebook gab die Band jetzt bekannt, dass sie fündig geworden ist, und dass der 32-jährige Sebastian Berg künftig dabei sein wird.

Die ersten Proben seien fantastisch gelaufen, man könne den Start der Sommer-Shows kaum abwarten, und die Fangemeinde möge doch dem neuen Schlagzeuger ein herzliches Willkommen bereiten, heißt es.

Am "Drummers Institute Düsseldorf" wird "der Neue" Jahrgangsbester

Tatsächlich scheint Sebastian Berg ein Glücksgriff zu sein. Der Saarländer ist ein Vollprofi. 2011 machte er am "Drummers Institute Düsseldorf" und als Absolvent des "Modern Music School Professional Programm" seinen Abschluss als Jahrgangsbester, war 2015 Preisträger des "Study-Up Award" der Hochschule Osnabrück im Bereich Popmusik mit der Sängerin Maria Nicolaides. Und 2017 folgte dann der Abschluss des "Bachelor of Arts" am Institut für Musik Osnabrück im Bereich Popularmusik Schlagzeug.

Mit dem Musical "Hair" war er auf Europatournee

Berg war unter anderem Schlagzeuger für den saarländischen Singer und Songwriter Phillipp Leon und bei der Metal-Band Red Raven. Mit dem Musical "Hair" war er auf Europatournee. An Live-Erfahrung fehlt es dem jungen Musiker also nicht.

Seit zwei Jahren, so verrät es der Lebenslauf, den er auf seiner Internetseite veröffentlichte, ist er Dozent für Drumset und Percussion bei der UGDA Luxembourg, der "Union Grand-Duc Adolphe", die Dachorganisation der Musik-Interessierten in Luxemburg, die eine eigene Schule betreibt. In seiner Heimat im saarländischen Dillingen hat Berg sein Tonstudio, und dort gibt er auch Unterricht – live oder via digitale Medien.

In einem Interview, das der Saarländische Rundfunk mit ihm führte, sprach er über die Coronazeit und wie gut es sei, als Profimusiker mehrere Standbeine zu haben. Wenn das eine, wie die Live-Auftritte, wegfielen, habe man noch andere, die einen finanziell und mental über Wasser halten würden.

"Trommeln spricht Urinstinkte in den Menschen an"

Als Vierjähriger hatte Sebastian Berg auf einem Nachbarschaftsfest seine erste Begegnung mit dem Schlagzeug. Seitdem hat ihn das faszinierende Instrument nie mehr losgelassen.

Das Trommeln, so meint Berg, spreche Urinstinkte im Menschen an. Schließlich habe alles seinen Rhythmus, von den Jahreszeiten bis hin zum Herzschlag. Und ein Schlagzeug, so findet er, habe viel Macht, da werde viel Luft in Schwingungen versetzt, und das Publikum könne das eben auch spüren.

Kein Wunder, dass die Band es kaum erwarten kann, mit ihm wieder so richtig loszulegen und das Publikum wieder in Schwingungen zu versetzten.

n Die nächsten Auftritte der Band sind am 9. Juli in Köln, am 17. Juli im österreichischen Loeben beim Aera-53-Festival und am 25. Juli in Hamburg.